Tod auf offener Straße

Alischer Sajipow ist tot. Am Abend des 24. Oktober wurde Alischer Sajipow in Osch, einer Stadt im Süden Kirgistans, erschossen. Drei kaltblütig aus nächster Nähe abgefeuerte Kugeln beendeten das Leben des 28-Jährigen.

Der usbekische Journalist war Gründer der Zeitung „Sajasat“ (Politik), schrieb für mehrere Internetportale und war Mitarbeiter von „Radio Free Europe/ Radio Liberty“. In seinen Veröffentlichungen kritisierte Sajipow immer wieder den usbekischen Präsidenten Karimow. Auch setzte er sich für die Rechte der usbekischen Minderheit in Kirgistan ein, der er selbst angehörte. Seine verbotene Zeitung wurde heimlich ins Land gebracht. Die wenigen Korrespondenten der Region sowie Menschenrechtsorganisationen schätzten ihn als zuverlässigen und fachkundigen Informanten. „Sajipow war ein mutiger und sehr professioneller Journalist“, erklärte ROG. „Wir hoffen, dass die kirgisischen Behörden den Mord so schnell wie möglich aufklären.“

hg
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »