Zeitschriftenverleger hantieren mit Nullmonaten

Die Tarifverhandlungen für die rund 7.000 Redakteurinnen und Redakteure bei Zeitschriften wurden am 17. September erneut ergebnislos vertagt. In der zweiten Runde der Verhandlungen hatte der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) angeboten, die Einkommen nach zehn Nullmonaten ab dem 1. April 2005 um 1,3 Prozent zu erhöhen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 24 Monate betragen.

„Ein Schlag ins Gesicht für die Redakteure“, bewertete Matthias von Fintel, Verhandlungsführer von ver.di, dieses Angebot. Es würde für die Beschäftigten reale Einkommensverluste bedeuten. „Angesichts der Trendwende auf dem Zeitschriftenmarkt und einer Inflationsrate von rund zwei Prozent ist dieses Angebot eine Frechheit“, unterstrich von Fintel. Die dju in ver.di fordert eine Einkommenserhöhung um die drei Prozent. Schließlich hätten die Kolleginnen und Kollegen in den Verlagen zum aktuellen Erfolg der Zeitschriften beigetragen und könnten diese Forderung daher zu Recht erheben, so Fintel. Der Gehaltstarifvertrag war für Ende Juni gekündigt worden.

Die Verhandlungen werden am 29. Oktober 2004 in Hamburg fortgesetzt.

Weitere aktuelle Beiträge

Die Krux mit der KI-Kennzeichnung  

Soziale Netzwerke wie Instagram oder TikTok werden mit Inhalten geflutet, die künstlich erschaffen oder manipuliert wurden. Für Nutzer*innen ist es mitunter kaum möglich zu unterscheiden, was „echt“ ist und was nicht. Waren Fälschungen in Zeiten, als generative KI nicht allgemein zugänglich war, zumeist aufwändig, lassen sich heute sekundenschnell realistisch wirkende Bilder und Videos erzeugen.
mehr »

Echte Relevanz statt vieler Klicks

Wenn Themen nach ihrer erwarteten Reichweite ausgewählt werden und nicht nach ihrer gesellschaftlichen Relevanz für die Menschen vor Ort, dann gefährdet das den demokratischen Zusammenhalt und fördert den politischen Rechtsruck. Dagegen hilft eine Journalismusförderung nach ethischen Standards.
mehr »

Medien, Meinung und Metaverse

Die Mehrheit der Deutschen tut sich schwer, Werbung, Meinung und Fake News zuverlässig zu erkennen. Gleichzeitig bestimmen Algorithmen und Künstliche Intelligenz, welche Inhalte sichtbar werden. Das zwingt nicht nur Nutzer*innen, sondern auch Redaktionen, Medienkompetenz neu zu definieren – als gemeinsame Aufgabe für eine souveräne Öffentlichkeit.
mehr »

TikTok: Mehrtägiger Streik gestartet

Weil TikTok einen massiven Stellenabbau am Berliner Standort plant, reagieren die Beschäftigten und ver.di  mit mehrtägigen Warnstreiks. Sie wehren sich dagegen, dass 150 Beschäftigte  aus der Trust-and-Safety-Abteilung durch KI und externe Dienstleister ersetzt werden sollen. Zudem wurde einer Beschäftigten aus einem anderen Bereich gekündigt, weil sie sich solidarisiert und mitgestreikt hatte. Neben der arbeitsrechtlichen hat das Thema auch eine politische Dimension.
mehr »