Rechtsverletzung auch bei Passwortschutz

JENA / MÜNCHEN. Wenn durch die Veröffentlichung von Fotos im Internet Rechte verletzt werden, ist eine Rechtsverletzung auch gegeben, wenn die betreffenden Internetseiten nicht allgemein zugänglich, sondern mit Passwort geschützt sind.

Das ergibt sich aus zwei Gerichtsurteilen, die erst kürzlich öffentlich gemacht wurden. Im ersten Fall hatte ein Fotograf ein Model verklagt, das Fotos von sich an den Betreiber einer Fotomodell-Homepage übersandt hatte. Das Thüringer Oberlandesgericht sah (Az.: 2 W 658/03) darin am 10. Dezember 2003 die Verursachung einer Urheberrechtsverletzung, selbst wenn die Beklagte von der Veröffentlichung nichts erfahren hat, weil die Bilder auf einer passwortgeschützten Subdomain veröffentlicht wurden.

Im zweiten Fall ging es um die Haftung für Links. Einer dieser Links auf einer „erotischen“ Website führte auf eine Homepage, auf der Aktfotos einer Studentin aus der Zeitschrift „Playboy“ ohne deren Zustimmung veröffentlicht waren. Das Landgericht München I urteilte am 7. Oktober 2004 (Az.: 7 O 18165/03), dass dadurch das Persönlichkeitsrecht der Abgebildeten verletzt werde.

Urteil OLG Thüringen: www.jurpc.de/rechtspr/20040233.htm
Urteil LG München: www.netlaw.de/urteile/lgm_41.htm

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »

Medienkompetenz: Von Finnland lernen

Finnland ist besonders gut darin, seine Bevölkerung gegen Desinformation und Fake News zu wappnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schulen, aber die Strategie des Landes geht weit über den Unterricht hinaus. Denn Medienbildung ist in Finnland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf vielen Ebenen in den Alltag integriert ist und alle Altersgruppen anspricht. Politiker*innen in Deutschland fordern, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Kann das gelingen?
mehr »