GRENZENlos

Die Linke Medienakademie (LiMA) geht in die nächste Runde

Vom 9. bis 13. März 2011 findet zum achten Mal die Akademie für Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit & Medienkompetenz statt. Im vergangenen Jahr kamen fast 1.000 Menschen. 2002 hatte man mit 14 Leuten angefangen. Eine Erfolgsgeschichte.


Links von der Mitte ist viel Gestaltungsraum für guten Journalismus und spannende Medienkonzepte. Die LiMA steht seit neun Jahren für den Anspruch, alternatives Denken, politische Haltung und gesellschaftliches Engagement mit Professionalität und Kompetenz zu verknüpfen. Im März findet sie wieder statt und wieder wird sie sich von anderen Kongressen darin unterscheiden, dass an die Stelle des „Frontalunterrichtes“ Formate treten, die alle Teilnehmenden zu mitarbeitenden, mitgestaltenden, mitdenkenden Beteiligten machen. Rund 200 Veranstaltungen – Workshops, Diskussionen, Werkstätten, Kurse, Trainings – werden stattfinden. Der Promifaktor ist inzwischen hoch und schon lange findet man auf der LiMA nicht mehr nur die „einschlägigen Verdächtigen“.
Christoph Nitz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Linke Medienakademie e.V., beschreibt den Kongress als „Bildung im Event-Format“. Zu tief gestapelt, denn inzwischen ist die LiMA Ereignis und Prozess zugleich. In den vergangenen Jahren wurde sehr stark auf Regionalisierung und Verstetigung gesetzt. Regionalkonferenzen, kleinteilige Bildungsangebote vor Ort, Vernetzung auch außerhalb des Kongresses – rund 2000 Menschen nahmen all die damit verbundenen Chancen im vergangenen Jahr wahr. „Wir entwickeln uns in Richtung Bürgermedien, freie Radios, nachhaltige Kommunikationsstrategien im Web 2.0“, sagt Christoph Nitz. „Inzwischen haben wir Netzwerk Recherche als ständigen Partner gewonnen, NGOs bringen sich mit eigenen Ideen ein, unser LiMAunion camp hat die Kooperation mit der dju auf ein stabiles Fundament gestellt, die Idee der Partizipation und der Vernetzung trägt gute Früchte.“
Das Motto der LiMA 2011 ist „GRENZENlos“: Nichts ist heilig, alles kann auf den Prüfstand, in allen Bereichen der Kommunikation werden neue Ideen gebraucht. Grenzenlos meint aber auch, dass die Grenzen zwischen den verschiedenen Medien verschwinden oder neu definiert werden müssen. Hybride Formen entstehen, neue Formate werden entwickelt, andere unterliegen einem gewaltigen Transformationsprozess. Vernetzung ist eine Möglichkeit zu bestehen, aber sie schafft zuerst einmal kreatives Chaos. Gleichzeitig ist Vernetzung die einzige Chance, sich gegen den Mainstream aufzustellen und klugen Journalismus zu machen.
An der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) wird im März versucht, möglichst viele Menschen durch möglichst gute Bildungsangebote zu befähigen, diesen Prozess mitzugestalten.
Bei der 8. LiMA kann man so vermeintlich einfache Dinge wie „Visualisierung am Flipchart“ lernen, man kann sich über gute open-source-Produkte informieren, Layout-Essentials vermittelt bekommen, Grundlagen im Fundraising erwerben, über Management und Steuerung politischer Kampagnen diskutieren, im Workshop erfahren, wie Gewerkschaften eine gute Pressearbeit in Zeiten von Arbeitskämpfen machen können. Aber alle Beispiele geraten zur bloßen Aufzählung.
Klug machen kann man sich unter www.linke-medienakademie.de, anmelden auch.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Frauen im Journalismus stärken

Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di einen Aktionsplan zur Stärkung von Frauen im Journalismus. Als erste Berufsvertretung hat sie frauenpolitische Forderungen für die Medienbranche formuliert und diese an den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) sowie den Medienverband der freien Presse (MVFP) adressiert. „Bei der Bezahlung, dem beruflichen Aufstieg und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben unsere Kolleginnen meist das Nachsehen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Renate Gensch, Mitglied im dju-Bundesvorstand.
mehr »

Europarat muss Pressefreiheit schützen

Anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Europarats-Berichts zur Pressefreiheit in Europa fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di die Gremien der Europäischen Union zur dringenden Umsetzung verbindlicher Schutzmaßnahmen von Pressevertreter*innen auf. „Wir beobachten die drastische Zunahme von Angriffen auf unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen mit großer Sorge, denn sie hängen unmittelbar mit dem Erstarken demokratiezersetzender politischer Bewegungen zusammen“, sagt der dju-Co-Vorsitzende Lars Hansen.
mehr »

Fahndungsfotos: Widerrechtlich im Einsatz?

Öffentlichkeitsfahndungen mit Hilfe der Medien sind eigentlich nur bei erheblichen Straftaten erlaubt. Trotzdem greifen Strafermittler auch bei Tankbetrug, Ladendiebstahl oder Rezeptfälschung zu diesem einschneidenden Mittel. Manchmal werden auch völlig Unschuldige an den Fotopranger gestellt. Die Medien veröffentlichen die Fahndungsfotos in aller Regel ungeprüft. Nach Ansicht der dju sollten die Redaktionen aber die Verhältnismäßigkeit hinterfragen. 
mehr »

Viel Parteienfunk, wenig Transparenz

Im Gefolge des Skandals beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) werden auch die öffentlich-rechtlichen Kontrollgremien verstärkt kritisch beäugt. Geht es nach dem Urteil des Journalisten und Medienbloggers Peter Stawowy, dann ist das trotz einiger Reformbemühungen nach wie vor mehr als berechtigt. Zu starker Parteieneinfluss, mangelnde Transparenz, ineffiziente Strukturen -  dies nur einige der Defizite, die der Autor in seiner im Auftrag der Otto Brenner verfassten Studie ermittelt hat.
mehr »