Seit 4. Mai 2016 werden im Hamburger Pressehaus von Gruner + Jahr die Siegerfotos des World Press Photo Award 2015 gezeigt. Initiiert von der World Press Photo Foundation hat sich der 1955 in Holland gestartete Wettbewerb längst zum weltweit größten und bedeutendsten für Pressefotografie entwickelt. An der aktuellen Kür beteiligten sich insgesamt 5.775 Fotografen aus 128 Ländern und reichten 82.951 Bilder ein.
Eine international besetzte Jury aus 18 renommierten Experten für Fotojournalismus und Dokumentar-Fotografie wählte erneut die besten Bilder aus, die Ereignisse des vergangen Jahres eindringlich vor Augen führen. Die daraus zusammengestellte Ausstellung umfasst die Siegerfotos der insgesamt acht Kategorien – Arbeiten von 41 Fotografen aus 21 Ländern. Die Schau startete im April in Amsterdam und wird im laufenden Jahr noch in etwa 100 Städten in 45 Ländern weltweit zu sehen sein.
Als „World Press Photo des Jahres 2015“ zeichnete die Jury ein Bild des australischen Fotografen Warren Richardson aus. Es zeigt einen Mann und ein Kleinkind bei dem Versuch, die Grenze von Serbien nach Ungarn unter dem Stacheldraht hindurch zu überwinden. Das Foto wurde in der Nacht des 28. August 2015 in der Nähe von Horgoš (Serbien) und Röszke (Ungarn) aufgenommen. Mann und Kind waren Teil einer Gruppe, die vor der endgültigen Schließung des Zaunes noch die Grenze überqueren wollte. Um die Flüchtlinge nicht zu verraten, habe ihm nur das Mondlicht zur Verfügung gestanden, beschrieb Richardson den Augenblick, als er auf den Auslöser drückte. Der freiberufliche Fotograf, der zurzeit in der ungarischen Hauptstadt Budapest lebt, gewann mit diesem Foto ebenfalls den ersten Preis in der Kategorie „Spot News“.
Gruner + Jahr ist in diesem Jahr bereits zum 22. Mal Gastgeber der Deutschlandpremiere der World-Press-Photo-Ausstellung und präsentiert sie gemeinsam mit „Stern“ und „Geo“.
Fünf der preisgekrönten Arbeiten wurden Ende 2015 und zu Jahresbeginn 2016 in drei Gruner + Jahr-Magazinen abgedruckt, heißt es in einer Pressemitteilung. So zeigte etwa der „Stern“ die Fotostrecke von Nancy Borowick, die den Alltag ihrer krebskranken Eltern dokumentierte. Mit „Life in Death“ belegte die Amerikanerin den zweiten Platz in der Kategorie „Long Term Projects“.
Die Ausstellung im Foyer des Pressehauses, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg, ist bei freiem Eintritt bis 29. Mai zu sehen. Geöffnet ist von Mo. bis So. 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. Galerie der Gewinnerfotos