In Österreich kündigten die Zeitungsverleger den derzeitigen Kollektivvertrag (KV). Einigt sich der Verband nicht bis zum 31. Dezember mit den Gewerkschaften läuft der alte KV aus. Die Journalistengewerkschaft wertet diesen Vorstoß angesichts laufender jahrlanger Verhandlungen als „Kriegerklärung“ und reagiert mit zahlreichen Protest-Versammlungen in vielen Medienhäusern.
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di erklärt sich in einer Resolution solidarisch mit den von der Kündigung ihres Kollektivvertrags betroffenen österreichischen Kolleginnen und Kollegen. „Die Vorgangsweise ist tatsächlich eine Provokation, wenn diese Kündigung mit der Aufforderung verknüpft wird, dass bis Jahresende ein neuer Kollektivvertrag ausgehandelt werden solle. Offenbar soll damit an Arbeitsplatzabbau in Redaktionen und Versuche, die geltenden kollektiven Regelungen für JournalistInnen zu unterlaufen, angeknüpft werden. Wir kennen diese Herangehensweise aus eigener Erfahrung und müssen uns selber immer wieder gegen Versuche der Verleger wehren, die Redaktionen kaputt zu sparen“, heißt es.
„Die dju in ver.di fordert den österreichischen Zeitungsherausgeberverband mit Nachdruck auf, die Kündigung des Kollektivvertrags zurückzuziehen und mit konstruktiver Grundeinstellung an den Verhandlungstisch zurückzukehren, den sie im Juni willkürlich verlassen haben.“