Alternativer Medienpreis in der Kritik

Am 2. Juni wurde der „Alternative Medienpreis 2017“ in Nürnberg verliehen. Unter den Preisträgern in der Kategorie „Macht“ der Film von Norbert  Fleischer „Ramstein – das letzte Gefecht“. Mit einem Offenen Brief, den M an dieser Stelle veröffentlicht, wendet sich „Kein-Raum für Rechts“ gegen die Ehrung von Fleischer, Redakteur des rechten Blogs „NuoVisoTV“.  Aufgrund der Kritik nimmt das interaktive Multimedia Projekt um Andrea Röpke seinen Preis in der Kategorie „Geschichte“ nicht an.

Offener Brief an die Verantwortlichen des „Alternativen Medienpreises“

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, das Team von www.kein-raum-fuer-rechts.de, können es nicht nachvollziehen, dass die Jury des „Alternativen Medienpreises“ einen Redakteur des rechten blogs „NuoVisoTV“ ausgezeichnet hat.

Wir können und möchten den für unser Projekt vergebenen Preis in der Kategorie Geschichte daher nicht annehmen und bitten die Verantwortlichen das Preisgeld an ein Präventionsprojekt zu spenden, welches über menschenverachtende Ideologien und rechte  Verschwörungstheorien aufklärt. Über „NuoVisoTV“ und ihm nahestehende Medien wird sozialer Unfrieden, Hass und Demagogie verbreitet. Norbert Fleischer ist als Redakteur Teil davon und mitverantwortlich. Ziel dieser Szene ist es, Akzeptanz zugewinnen, wir möchten dem keinen Vorschub leisten.

Wie könnten wir mit unserem Projekt zur Aufklärung gegen rechts authentisch bleiben, wenn wir bei diesem Preisträger des „Alternativen Medienpreises“ wegschauen würden?

Es ist uns bekannt, dass mit dem „Alternativen Medienpreis“ bisher hervorragende und wegweisende Projekte ausgezeichnet wurden. Auch wir haben uns auf diese Ehrung sehr gefreut. Aber im Hinblick auf die aktuelle Entscheidung müssen wir leider dagegen halten und betonen: Kein Raum für Rechts – schon gar nicht bei einem „Alternativen Medienpreis“.

Mit freundlichen Grüßen

Das Team von kein-raum-fuer-rechts.de

 

Die Antwort der Organisatoren des Alternativen Medienpreises

http://www.alternativer-medienpreis.de/wp-content/uploads/2016/10/BAFF_Antwort_AMP.pdf

 

 

 

Weitere aktuelle Beiträge

NIUS: Eine Bühne für rechte Hetze

Der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt inszeniert sich seit zwei Jahren auf der Krawall-Plattform „Nius“ als Kämpfer gegen alles vermeintlich oder tatsächlich Linke, Woke, gegen „verlogene Eliten“ und als Gegenpol gegen den verhassten Berliner Hauptstadt-Journalismus.
mehr »

Verhandlungen sind keine Selbstbedienung

Leider funktionieren Tarifverhandlungen nicht nach dem Supermarktprinzip, man kann nicht einfach ins Regal greifen und sich herausholen, was man sich wünscht. Am ehesten stimmt der hinkende Vergleich noch, wenn es ans Zahlen geht: Umsonst bekommt man nämlich auch bei Tarifverhandlungen nichts. Was auf der anderen Seite allerdings auch bedeutet: Hängt man sich richtig rein, dann lohnt sich das meistens.
mehr »

Tarifeinigung bei Tageszeitungen 

In der zehnten Verhandlungsrunde haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Hamburg auf einen neuen Tarifvertrag für Redakteur*innen bei Tageszeitungen geeinigt. Der Tarifeinigung waren bundesweit in 36 Verlagen und Redaktionen Streiks vorausgegangen, die zuletzt bis zu sechs Tage angedauert haben.
mehr »

Der Clickbait mit den miesen Botschaften

„Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, nach diesem Motto bewertete einst Helmut Thoma, der kürzlich verstorbene ehemalige RTL-Chef, den Erfolg von Programmformaten. Dieses für private Sender typische Prinzip findet inzwischen seine Fortsetzung in immer mehr digitalen Nachrichtenportalen. Das untermauert eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin nach der Auswertung von 40 Millionen Schlagzeilen.
mehr »