Beste Schülerzeitungen ausgezeichnet

Preisverleihung im Bundesrat mit Schirmherrin Malu Dreyer Foto: Jugendpresse Deutschland

Die Sieger des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder und der Jugendpresse Deutschland, insgesamt 35 Schülerredaktionen, haben im Bundesrat ihre Urkunden erhalten. Verliehen wurden Preise in sechs Schulkategorien und neun Sonderpreise, überreicht von der Schirmherrin des Wettbewerbs und amtierenden Bundesratspräsidentin, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz.

Dreyer, die als Schülerin selbst eine Zeitung mitbegründet hatte, lobte das große politische Interesse bei den preisgekrönten Schülerzeitungen. Sie verband dies mit der Forderung, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken. In den rund 1900 Einsendungen beschäftigten sich die Redaktionen aller Altersgruppen im vergangenen Jahr besonders häufig mit ihren geflüchteten Mitschüler_innen, deren Integration und Familien sowie der Migrationspolitik in Deutschland und der Europäischen Union.

Unter dem Aspekt „Vielfalt“ und „Anderssein“ wurden bei den Schülerzeitungen der weiterführenden Schulen neben der Beschäftigung mit Flüchtlingen auch andere Themen auffallend oft behandelt: sexuelle Orientierung, Ausgrenzung, Mobbing oder der Druck durch Schönheitsvorstellungen bei Gleichaltrigen in der Werbewelt.

Bei der Preisverleihung in diesem Jahr hatten die bayerischen Schülerzeitungen mit 14 Redaktionen auf den ersten drei Plätzen die Nase mit Abstand vorn, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (9) und Berlin (4). Die abgestuften Geldpreise von 1000 bis 250 Euro werden zumeist in das Redaktions-Equipment gesteckt, wie von vielen Preisträgern zu hören war.

Die Laudator_innen kamen aus den (Chef)Redaktionen von dpa, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Tagesspiegel, Märkische Allgemeine und Funke Zentralredaktion sowie von den Stiftern der Sonderpreise, darunter der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV),  Der Spiegel  und die Otto-Brenner-Stiftung. Sie betonten wie profihaft die Printhefte und Magazine – bis zu 110 Seiten auf Hochglanz – heute schon seien. Eine ganz besondere Laudatio brachte der Vertreter der Evangelischen Kirche zu Gehör, die einen Sonderpreis zur Reformation ausgelobt hatte. Er sang sein Loblied auf einen von ihm umgedichteten Song des „Nobelpreisträgers Bob Dylan“.

Die 150 Redaktionsmitglieder und 50 Begleitpersonen erlebten am Tag vor der Preisverleihung bereits den jährlichen Schülerzeitungskongress in der Berliner Friedrich-Ebert-Stiftung mit zahlreichen Workshops und Diskussionen mit Medienprofis und Politiker_innen. Motto des Kongresses: „Phantastische Medienwelten. Manege frei für das Wahljahr 2017“.

Der Schülerzeitungswettbewerb der Bundesländer und der Jugendpresse Deutschland wird seit 2004 unter dem Motto „Kein Blatt vorm Mund“ veranstaltet und den Schulen von der Kultusministerkonferenz empfohlen. Der Wettbewerb soll demokratische Strukturen in den Schulen fördern, Medienverständnis erzeugen und journalistische Arbeitsweisen vermitteln. Außerdem honoriert er das Engagement von Schülerinnen und Schülern außerhalb des Unterrichts.

 

 

 

Weitere aktuelle Beiträge

ARD schützt ihre Inhalte vor KI

Die ARD hat ihren Umgang mit Anbietern von KI geändert. Seit Ende Mai dürfen Unternehmen wie etwa Open AI, Perplexity oder Google (Gemini) Inhalte aus den Online-Angeboten der ARD nicht mehr nutzen, um damit ihre KI-Systeme zu trainieren. Das bestätigte der Senderverbund auf Nachfrage. Die ARD hat nun in ihre Webseiten einen sogenannten maschinenlesbaren Nutzungsvorbehalt technisch eingebaut. Damit wird KI-Crawlern signalisiert, dass sie die Inhalte dieser Angebote nicht verwenden dürfen.
mehr »

Rechtssicherer Einsatz von KI

Die Bundesländer wollen den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Medienaufsicht rechtssicher machen. Vorgesehen sei, im Medienstaatsvertrag eine gemeinsame Regelung einzufügen, „die einen klaren Rahmen für den bundesweiten Einsatz technischer Hilfsmittel in der Aufsicht schafft“, erklärte NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU). Zu den Regelungsentwürfen ist am 23. Juni 2025 eine öffentliche Anhörung gestartet worden.
mehr »

Rundfunkfinanzierung in der Sackgasse

Bisher war Einstimmigkeit gefordert, wenn es um rundfunkpolitische Fragen ging. Die Ministerpräsident*innen der Länder sollen gemeinsam agieren, zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Kein einfaches Unterfangen, wenn es um das Thema Rundfunkfinanzierung geht. Dass diese Praxis nun überarbeitet wird, ist Ausdruck einer Krise – wenn nicht der Demokratie, dann doch zumindest der Rundfunkpolitik der Länder.
mehr »

Wie ähnlich ist presseähnlich?

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, erwartet, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sender künftig schwerer werde, insbesondere jüngere Zielgruppen online zu erreichen. Grund dafür sei die „Schärfung des sogenannten Verbots der Presseähnlichkeit“, sagte Ludwig Ende Mai im Medienausschuss des sächsischen Landtags.
mehr »