Festivalbeschäftigte unter dem ver.di-Dach

Bis auf den letzten Platz belegt war der große Saal im Leipziger Volkshaus beim ersten Vernetzungstreffen der Festivalarbeiter_innen. Foto: Gundula Lasch

Mit der Gruppe Festivalarbeit in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die sich am Wochenende in Berlin gegründet hat, gibt es erstmals eine Lobby der Festivalbeschäftigten in Deutschland. „Festivals sind für den Kulturbetrieb unverzichtbar, dem entsprechend müssen aber auch die Bedingungen gestaltet werden“, sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Dafür biete ver.di den neuen Kolleginnen und Kollegen aus der Festivalbranche mit Branchenkompetenz und Vernetzungsmöglichkeiten die besten Voraussetzungen für eine gewerkschaftliche Erfolgsgeschichte, versprach Werneke und ergänzte: „Wir freuen uns in ver.di immer über Zuwachs.“

Hervorgegangen ist die Gruppe Festivalarbeit aus der 2016 entstandenen Initiative „Festivalarbeit gerecht gestalten!“. Darin hatten sich Festivalbeschäftigte erstmals unter dem Motto „WIR machen Festivals – Festivalarbeit gerecht gestalten“ zusammengefunden, um die teils katastrophalen Arbeitsverhältnisse der insgesamt mehreren Tausend Erwerbstätigen bei Filmfestivals in Deutschland zu thematisieren und sich für deren Verbesserung stark zu machen. Nach zwei Treffen mit jeweils circa 100 Teilnehmenden in Leipzig und Berlin hatte sich in einer Befragung die große Mehrheit der Festivalbeschäftigten dafür ausgesprochen, sich unter Dach von ver.di zu organisieren.

Das Gründungskomitee der neuen Gruppe Festivalarbeit definierte als Festivalarbeiterin und –arbeiter diejenigen, die erwerbsmäßig für Festivals tätig sind. Momenten gehören ihr nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Festivals aus dem Filmbereich an, perspektivisch ist sie aber auch offen für Festivals anderer Sparten. Als erste Arbeitsschwerpunkte wurden eine Datenerhebung zur Arbeitssituation von Festivalbeschäftigten in Deutschland sowie der Aufbau einer schlagkräftigen Organisation ausgemacht. Die Gruppe soll demnach als Lobby der Festivalarbeiterinnen und –arbeiter wirken, sie über ihre Rechte informieren und langfristig Tarife für den Bereich der Festivalarbeit verhandeln und etablieren.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »