Das neue Blättchen im Netz

„Das Blättchen“ ist wieder da. Nicht im roten Mantel und nicht auf Papier gedruckt, aber interessant und streitbar wie eh und je kommt es mit Chefredakteur Wolfgang Sabath online daher. Bereits die dritte Ausgabe erscheint Mitte Februar. Zum Neustart am Jahresanfang wurde mit einer Kostbarkeit aufgewartet. In einem Sonderteil erschien zum ersten Mal in deutscher Sprache das Nachlassverzeichnis von Kurt Tucholsky. Es lohnt nachzulesen. Ende September vergangenen Jahres war zunächst Schluss nach zwölf Jahrgängen seit 1998 mit mehr als dreihundert Ausgaben. Produziert wurde immer am Limit, sowohl generell finanziell als auch die Arbeitskraft der unermüdlichen Macher selbstausbeutend. Auch künftig wird das in der Tradition der Weltbühne stehende Blättchen – Zeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft – vor allem von Idealisten honorarfrei gefüllt. „Links ohne Linkslastigkeit; kritisch ohne Dogma“ (ND 18.1.2010) scheint weiter die Devise.
http://das-blaettchen.de/

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Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
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Filmtipp: Mädchen können kein Fußball spielen

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ARD schützt ihre Inhalte vor KI

Die ARD hat ihren Umgang mit Anbietern von KI geändert. Seit Ende Mai dürfen Unternehmen wie etwa Open AI, Perplexity oder Google (Gemini) Inhalte aus den Online-Angeboten der ARD nicht mehr nutzen, um damit ihre KI-Systeme zu trainieren. Das bestätigte der Senderverbund auf Nachfrage. Die ARD hat nun in ihre Webseiten einen sogenannten maschinenlesbaren Nutzungsvorbehalt technisch eingebaut. Damit wird KI-Crawlern signalisiert, dass sie die Inhalte dieser Angebote nicht verwenden dürfen.
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Internet: Journalismus unter Druck

Angesichts der Vielzahl von Beiträgen zum 30-jährigen Jubiläum des Internets arbeitet der Journalist Jann-Luca Künßberg in einem Gastbeitrag für Netzpolitik.org heraus, wie umfangreich die Online-Welt Journalismus selbst verändert hat. Enorm schnell, so Künßberg, habe der Geschäftsgedanke die Vision eines digitalen Versammlungsorts beiseitegeschoben.
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