Erstmals wurde in diesem Jahr im Rahmen des Deutschen Schauspielpreises auch der Deutsche Fairnesspreis Film und Fernsehen vergeben. Die von ver.di und dem Bundesverband Schauspiel (BFFS) ausgelobte Auszeichnung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Diversity“. Sie ging an die TV-Serie „Dr. Klein“.
In der ZDF-Vorabendserie „Dr. Klein“ seien neben der kleinwüchsigen Hauptdarstellerin Christine Urspruch die verschiedensten Ethnien, sexuellen Präferenzen und etwa auch ein dementer Vater zu sehen, begründete Jurymitglied Stephanie Maile vom Bundesverband Casting e.V. die Wahl des diesjährigen Fairness-Preisträgers. Doch „Dr. Klein“ sei noch mehr: Konzipiert für ein breites Publikum, erhebe sich die Serie nicht über den Zuschauer, sondern hole ihn ab. Umso bedauerlicher sei es, dass sie inzwischen abgesetzt wurde. Die entstandene Lücke sei groß, zurück bleibe leider eine „tendenziell glattgebürstete Film- und Fernsehlandschaft“. Produzent Torsten Lenkeit freute sich dennoch, dass „Dr. Klein“ in „politisch schwierigen Zeiten“ dazu beigetragen habe „Ressentiments abzubauen“. „Wir haben es in der Hand, Haltung zu zeigen und Utopien zu erschaffen“, erinnerte er seine Kolleginnen und Kollegen im vollbesetzten Festsaal des Zoo-Palastes. Die von ver.di und dem BFFS verliehene Auszeichnung tritt an die Stelle des Preises „Starker Einsatz“ und soll einen breiteren Blick auf das Thema Fairness in der Filmbranche ermöglichen, als dies ihr Vorgänger vermochte.
Zwei weitere Preise feierten auf der diesjährigen festlichen Gala des Deutschen Schauspielpreises Premiere: der Theaterpreis – er ging an die Schauspielerin Angela Winkler – und der Synchronpreis „Die Stimme“, mit dem Sychronschauspielerin Christin Marquitan geehrt wurde.