Berliner Huckepack ergänzt Bundeshilfen

Bild: 123rf

Der Berliner Senat hat jetzt ein weiteres Corona-Hilfsprogramm aufgelegt, um Soloselbstständigen und kleinsten Unternehmen den Wiedereinstieg in die existenzsichernde Arbeit zu erleichtern. Ab 17. Mai können bereits Soloselbstständige und Freiberufler bei der Investitionsbank Berlin (IBB) online einen Antrag im Rahmen des Programms „Neustarthilfe Berlin“ stellen, für Kleinstunternehmen starten entprechende Landeshilfen nach Pfingsten.

Das Landesprogramm ist ein sogenanntes Huckepack-Programm, also eine Ergänzung zur bestehenden Neustarthilfe und Überbrückungshilfe III des Bundes zu grundsätzlich gleichen Bedingungen. Deshalb können auch nur Soloselbstständige oder Kleinstunternehmer einen Antrag stellen, die zuvor Neustarthilfe des Bundes oder Überbrückungshilfe III beantragt und Gelder darüber erhalten haben. Das hauptstädtische Zusatzprogramm umfasst ein Volumen von 150 Millionen Euro.

Antragsberechtigt sind also Berliner Soloselbständige und Freiberufler, deren aus den Bundesprogrammen erhaltene Zuschüsse die Obergrenze von 7500 Euro nicht ausgeschöpft haben. Sie müssen hauptberuflich einer selbständigen Tätigkeit nachgehen, die im Land Berlin versteuert wird.

Mit der „Neustarthilfe Berlin“ werden Zuschüsse gewährt, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Sie sollen der beruflichen Existenzsicherung der Soloselbstständigen im Zeitraum von Januar bis Juni 2021 dienen. Die Höhe richtet sich nach dem bereits erhaltenen Bundeszuschuss. Maximal können pauschal 1000 Euro pro Monat, also 6000 Euro ausgezahlt werden. Weitere Bedingung für die Antragstellung: Der Geschäftsbetrieb muss bis zum 30. Juni 2021 aufrechterhalten werden.

Auf diese Weise erhöht das Land Berlin die umsatzbezogenen 50 Prozent Bundeszuschuss um bis zu weitere 25 Prozent Landeszuschuss. Insgesamt können damit also bis zu 75 Prozent des im Rahmen der Neustarthilfe Bund zu Grunde gelegten Referenzumsatzes gefördert werden. Das soll zügig und ohne große bürokratische Hürden geschehen. Alle Antragsberechtigten sollen von der IBB per mail angeschrieben und über die Möglichkeit informiert werden. Daten aus den Neustarthilfe-Anträgen des Bundes würden in die Berliner Anträge übernommen, heißt es aus dem Senat.

Die große Zahl von Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen mache den besonderen Charakter der Berliner Wirtschaft aus. „Mit unserer Neustarthilfe Berlin unterstützen wir sie finanziell dabei, durch die Krise zu kommen und ermöglichen einen besseren Start aus dem langen Lockdown“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

Auch das ab 25. Mai laufende Programm „Neustarthilfe Berlin für KMU“ ist so ein Huckepack-Programm. Es setzt auf das Bundesprogramm Überbrückungshilfe III auf, dessen Förderbedingungen zu beachten sind. Antragsberechtigt sind demnach Berliner Kleinstunternehmen, die einen gewerbesteuerpflichtig bei einem Berliner Finanzamt gemeldeten Haupt- oder Betriebssitz haben und bis zu fünf Mitarbeitende beschäftigen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »