Lohnzuwachs für Beschäftigte bei UCI

Symbolbild: UCI

Nach fast zehnmonatigen Tarifverhandlungen mit UCI konnte am 25. November ein Abschluss erreicht werden. Demnach erhalten die Beschäftigten des Kinokonzerns mindestens 5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit des Tarifvertrages bis Ende 2022. Dabei gelang es, für langjährig Beschäftigte drei neue, höhere Lohngruppen einzuführen, die ein deutliches Plus von bis zu 8 Prozent in der Spitze bedeuten. Auch eine Erhöhung der Jahressonderzahlung konnte für 2022 erreicht werden.

„In der aktuellen schwierigen Situation und aufgrund der herausfordernden wirtschaftlichen Lage ist dieses gute Ergebnis vor allem dem engagierten Einsatz der Kolleg*innen in der Tarifkommission zu danken“, betonte ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards. „Besonders erfreulich ist, dass es endlich gelungen ist, die Leistung und den Einsatz der Kolleginnen und Kollegen, die zehn Jahre und mehr für UCI arbeiten mit zusätzlichen Lohngruppen zu würdigen.“

Obwohl die Corona-Pandemie die Kinobranche mit dem lange andauernden Lockdown und Kurzarbeit besonders hart getroffen hatte, war der bestehende Tarifvertrag mit ver.di vom Kinokonzern gekündigt worden. Verschiedene Angebote der ver.di-Tarifkommission, um das zu verhindern, nahm UCI nicht an. Es musste also neu verhandelt werden. Dreh- und Angelpunkt war dabei die Erhöhung der Löhne, um bei steigenden Lebenshaltungskosten und Teuerungsraten keinen Reallohnverlust zu erleiden. Die berechtigten Forderungen der Beschäftigten, den Einstiegslohn bei 12,50 Euro anzusetzen, wurden von UCI wiederholt als völlig überzogen und „respektlos“ bezeichnet. Jedoch: „Die Kolleginnen und Kollegen in der Kinobranche haben existenzsichernde Löhne verdient – für sie ist Kino nicht nur ein Hobby! Gerade bei den Wiedereröffnungen nach dem Lockdown mussten sich die Kinobeschäftigten in rasender Geschwindigkeit als Pandemie-Profis beweisen, indem sie die Hygiene-Konzepte durchsetzten. Als Gesicht der Kinos haben die Beschäftigten eine besondere Verantwortung, damit sich die Kinobesucher*innen sicher fühlen können“, so Martha Richards.

Durch die relativ kurze Laufzeit kann auf die zu erwartenden gesetzlichen Änderungen zur Erhöhung des Mindestlohns entsprechend reagiert werden.

Am 3. Dezember 2021 stimmte die ver.di-Tarifkommission dem Verhandlungsergebnis zu.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
mehr »

Filmtipp: Mädchen können kein Fußball spielen

Der sehenswerte Dokumentarfilm von Grimme-Preisträger Torsten Körner („Schwarze Adler“) ist eine Hommage an die Pionierinnen des deutschen Frauenfußballs. Körner hat bereits ein ausgezeichnetes Buch über das Thema geschrieben („Wir waren Heldinnen“). Der Film erzählt die Geschichte mit Hilfe von Zeitzeuginnen und vielen zeitgenössischen TV- und Wochenschau-Ausschnitten von den Anfängen in den 50ern bis zur siegreichen Heim-EM 1989.
mehr »

ARD schützt ihre Inhalte vor KI

Die ARD hat ihren Umgang mit Anbietern von KI geändert. Seit Ende Mai dürfen Unternehmen wie etwa Open AI, Perplexity oder Google (Gemini) Inhalte aus den Online-Angeboten der ARD nicht mehr nutzen, um damit ihre KI-Systeme zu trainieren. Das bestätigte der Senderverbund auf Nachfrage. Die ARD hat nun in ihre Webseiten einen sogenannten maschinenlesbaren Nutzungsvorbehalt technisch eingebaut. Damit wird KI-Crawlern signalisiert, dass sie die Inhalte dieser Angebote nicht verwenden dürfen.
mehr »

Internet: Journalismus unter Druck

Angesichts der Vielzahl von Beiträgen zum 30-jährigen Jubiläum des Internets arbeitet der Journalist Jann-Luca Künßberg in einem Gastbeitrag für Netzpolitik.org heraus, wie umfangreich die Online-Welt Journalismus selbst verändert hat. Enorm schnell, so Künßberg, habe der Geschäftsgedanke die Vision eines digitalen Versammlungsorts beiseitegeschoben.
mehr »