Zurück in die Tarifbindung

Die Bremer Tageszeitungen AG, die mit etwa 430 Mitarbeitern die Zeitungen Weser-Kurier, Bremer Nachrichten und Verdener Nachrichten herausbringt, ist von den Gewerkschaften ver.di und DJV zu Tarifverhandlungen aufgefordert worden. Diese Tarifverhandlungen kann der Verlag nur vermeiden, wenn er kurzfristig wieder tarifgebundenes Mitglied im Bremer Zeitungsverlegerverband wird. Eine entsprechende Entscheidung des Verlages haben die Gewerkschaften bis zum 6. Dezember eingefordert. Der Verlag ist seit etwa 5 Jahren nur noch Mitglied ohne Tarifbindung im Verlegerverband. Dadurch will er die zwingende Wirkung der Branchentarifverträge ausschließen. Auf einer ver.di-Mitgliederversammlung am 23. November haben die betroffenen Verlagsangestellten, Zeitungsredakteure und -redakteurinnen diese Tarifflucht als Missachtung der Beschäftigten und deren Arbeitsleistung bewertet.

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Filmtipp: Rosenthal

Das sehenswerte Drama behandelt die zwei Leben von Hans Rosenthal: Im  November 1978 soll der beliebte jüdische Showmaster, der sich einst vor den Nazis verstecken musste, ausgerechnet an jenem Tag, an dem die Bundesrepublik erstmals an die Pogrome vom 9. November 1938 erinnert, mit der Jubiläumsausgabe von „Dalli Dalli“ Frohsinn verbreiten. Wie sich Florian Lukas den Showmaster angeeignet hat, ist preiswürdig.
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Mehr Vielfalt statt Einfalt im TV

Die vielfach ausgezeichnete Britcom „We Are Lady Parts“ über eine islamische Mädchen-Punkband in London ist eines der vielen Beispiele von „Diversity“-Formaten, die in der Coronazeit einen regelrechten Boom erlebten. Die neue zweite Staffel der Comedy war vor kurzem für den renommierten Diversify TV Awards nominiert. Deutsche Anwärter waren diesmal nicht vertreten.
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Rassismus in den Kommentarspalten

Wenn Redaktionen in ihren Social-Media-Posts mit reißerischen Fragen und Generalisierungen arbeiten, kommen aus der Leserschaft häufiger rassistische Kommentare als wenn die Journalist*innen Kontext liefern. Das ist ein zentrales Ergebnis des Monitoring-Projekts „Better Post“, das die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) im September 2021 mit ihren Partnern im „Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz“ starteten, denn: „Rassismus darf kein Clickbait sein“.
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Presserat regelt Interessenkonflikte neu

Redaktionen müssen Interessenkonflikte ihrer Mitarbeiter*innen bei der Berichterstattung vermeiden oder diese zumindest der Leserschaft gegenüber offenlegen. Das Plenum des Deutschen Presserats hat die bisherige Ziffer 6 im Pressekodex entsprechend aktualisiert. Nach der neuen Richtlinie 6.1 sollen auch persönliche Beziehungen strikt von der journalistischen Tätigkeit getrennt oder zumindest offengelegt werden, wenn sie Zweifel an der Unabhängigkeit der Berichterstattung wecken können.
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