Leserbrief: Kompetenzanforderung

M 8 / 2012 „Im Kriegseinsatz nichts verloren“; M 7 / 2012 Keine Journalistenschüler mehr nach Hammelburg

Der Leserbrief von Rolf Nobel mit dem Tenor, dass Journalistenschüler im Kriegseinsatz nichts verloren haben sowie der Bericht über die Einstellung der Bundeswehrtrainings in Hammelburg für Volontäre werfen die spannende Frage auf, …

… über welche Kompetenzen Fotojournalisten in der Ausbildung verfügen sollten, um in Konfliktregionen weltweit arbeiten zu können. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass es „die“ Krisenregion nicht gibt, sondern jede Region hinsichtlich der Konflikteskalation spezifisch ist. Fakt ist: Das Wissen über das Verhalten in Gefechtssituationen kann lebenswichtig sein … aber es gehört eher zur letzten Phase einer Ausbildung und einer Vorbereitung auf die konkrete fotojournalistische Arbeit im Feld. Das eigentlich zentrale Basiswissen, über das Fotojournalisten verfügen sollten, sind die vielfältigen Spielarten journalistischer Recherche und fotografischer Herangehensweise. … Dann kommen aber eine Unmenge von Kompetenzen hinzu, die das Spezifische der Arbeit in Konflikten betreffen. Dazu gehört vor allem dass Wissen über Konflikte, ihre Eskalationsstufen und Akteure und die Fähigkeit, eigenständig eine valide Konflikt-Analyse durchführen zu können. Dazu kommt die Fähigkeit zu Selbstreflexion bezogen auf die Rolle als Fotojournalist im Konflikt. Ausführlich hat dies die ZDF Journalistin Nadine Bilke in ihrer Publikation „Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung“ aufgeführt. …

Felix Koltermann, www.fotografieundkonflikt.blogspot.com

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »

KI-Bots: Kompletten Schutz gibt es nicht

KI-Bots durchstreifen das Netz, „scrapen“, also sammeln dabei auch journalistische Inhalte, um damit KI-Modelle wie Chat GPT zu trainieren. Welche technischen Maßnahmen können Journalist*innen ergreifen, um ihren Content zu schützen? Tipps des KI-Beraters Branko Trebsche.
mehr »