Leserbrief: Kompetenzanforderung

M 8 / 2012 „Im Kriegseinsatz nichts verloren“; M 7 / 2012 Keine Journalistenschüler mehr nach Hammelburg

Der Leserbrief von Rolf Nobel mit dem Tenor, dass Journalistenschüler im Kriegseinsatz nichts verloren haben sowie der Bericht über die Einstellung der Bundeswehrtrainings in Hammelburg für Volontäre werfen die spannende Frage auf, …

… über welche Kompetenzen Fotojournalisten in der Ausbildung verfügen sollten, um in Konfliktregionen weltweit arbeiten zu können. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass es „die“ Krisenregion nicht gibt, sondern jede Region hinsichtlich der Konflikteskalation spezifisch ist. Fakt ist: Das Wissen über das Verhalten in Gefechtssituationen kann lebenswichtig sein … aber es gehört eher zur letzten Phase einer Ausbildung und einer Vorbereitung auf die konkrete fotojournalistische Arbeit im Feld. Das eigentlich zentrale Basiswissen, über das Fotojournalisten verfügen sollten, sind die vielfältigen Spielarten journalistischer Recherche und fotografischer Herangehensweise. … Dann kommen aber eine Unmenge von Kompetenzen hinzu, die das Spezifische der Arbeit in Konflikten betreffen. Dazu gehört vor allem dass Wissen über Konflikte, ihre Eskalationsstufen und Akteure und die Fähigkeit, eigenständig eine valide Konflikt-Analyse durchführen zu können. Dazu kommt die Fähigkeit zu Selbstreflexion bezogen auf die Rolle als Fotojournalist im Konflikt. Ausführlich hat dies die ZDF Journalistin Nadine Bilke in ihrer Publikation „Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung“ aufgeführt. …

Felix Koltermann, www.fotografieundkonflikt.blogspot.com

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Putins Geiseln

In Russland wurden Mitte Juli zwei westliche Journalist*innen aufgrund fingierter Anschuldigungen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Westliche Regierungen werden nun einen zynischen Deal mit dem Kreml eingehen müssen, um Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva freizubekommen. Doch gleichzeitig sollten sie klar machen, dass sie Putins „Verständnis“ von Journalismus nicht teilen.
mehr »

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Tarifbindung statt Mehrwertsteuersenkung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder möchte Verlagen, “Begleitschutz” geben. Das hat er bei einer Veranstaltung des Medienverbandes der freien Presse kürzlich angekündigt. Diejenigen unter ihnen, die Presseerzeugnisse herausgeben, sollen nach dem Willen Söders von einer - weiteren - Senkung der Mehrwertsteuer profitieren.
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »