Quartalsbericht liegt vor

Quartalsberichte Medien

Bildgrafik: Petra Dressler

Einen detaillierten Blick auf das Mediengeschehen gibt der neue Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Im Frühjahr nun hat das Internet erstmals das Fernsehen als wichtigste Quelle für „News“ abgelöst. Die gedruckten Auflagen der Pressemedien gehen weiter zurück, die Digitalumsätze legen zu. Fest steht außerdem, Zeitungen erhalten keine Zustellförderung. 

Werbeerlöse sind für die meisten Medienunternehmen eine wichtige, teils die wichtigste Einnahmequelle. Nach den veröffentlichten Zahlen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) stiegen Nettoerlöse der Medienunternehmen leicht – um 1,1 Prozent – auf 22,2 Milliarden Euro. Gerade im Digitalbereich wuchsen die Netto-Werbeerlöse stark, was vor allem an die globalen Plattformen wie Google und Facebook ging. Gewachsen ist auch die Kinowerbung, beim Radio stagnierten die Erlöse, alle anderen Medien, namentlich die gedruckten, mussten zum Teil deutliche Rückgänge hinnehmen.

Was wird aus Springer?

Springer verhandelt mit KKR über seine eigene Aufspaltung. In Deutschland hat sich der Konzern in der Rangliste der größten Medienkonzerne an ProSiebenSat.1 vorbei auf Platz 3 geschoben. Das könnte sich mit der Aufspaltung allerdings wieder ändern. Bei P7S1 werden die Folgen der Hauptversammlung Ende April weiter aufgearbeitet. Dort hatten die Großaktionäre das Management gedemütigt. Bertelsmann freut sich über eine wachsende RTL-Group. Und der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat im vergangenen Jahr deutlich mehr an Rundfunkbeiträgen eingenommen. 

Von Aareon bis Vuelta

Schließlich bietet der Bericht wieder eine Übersicht zu den Käufen und Verkäufen von Medienunternehmen – in alphabetischer Reihenfolge nach dem Erwerber. Zwischen April und Ende Juni wurden demnach mindestens 30 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt. Besonders bedeutsam sei die des Produktionskonzerns Leonine durch Mediawan, beide im Besitz von KKR. 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »

Lokaljournalismus verliert Quellen

Viele Städte und Gemeinden betreiben inzwischen ihre eigenen Social Media Kanäle und ihre eigene Informationsstrategie. Auch Akteure wie Polizei und Feuerwehr setzen immer mehr auf direkte Kommunikation – was Vorteile hat. Gleichzeitig, so der Verband der Deutschen Zeitungsverleger (VDL), erschwert diese Entwicklung die Arbeit von Lokalkjournalist*innen. Eine Sendung des Deutschlandfunks hat nachgefragt.
mehr »

Grokipedia: Musks Angriff auf die Wahrheit

Einen Monat nach dem Start von Elon Musks Grokipedia wird deutlich: Mithilfe von „Künstlicher Intelligenz" lässt sich im großen Stil „Informationskrieg" führen. Das alternative Online-Lexikon des rechten Milliardärs zielt erklärtermaßen darauf ab, den Stellenwert von Wikipedia zu unterminieren. Dabei geht es heutzutage unter anderem darum, in die Trainingsdaten großer Sprachmodelle (LLMs) einzufließen.
mehr »

Deutsche-Welle: Beschäftigte wehren sich

Mitarbeiter*innen der Deutschen Welle (DW) protestieren an der Marschallbrücke in Berlin gegen die geplanten massiven Kürzungen im Etat des deutschen Auslandssenders. Sie wollen bis Freitag jeweils frühmorgens Bundestagsmitglieder auf ihrem Weg ins Parlament um Unterstützung für eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung der Deutschen Welle bitten.
mehr »