Einen detaillierten Blick auf das Mediengeschehen gibt der neue Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Im Frühjahr nun hat das Internet erstmals das Fernsehen als wichtigste Quelle für „News“ abgelöst. Die gedruckten Auflagen der Pressemedien gehen weiter zurück, die Digitalumsätze legen zu. Fest steht außerdem, Zeitungen erhalten keine Zustellförderung.
Werbeerlöse sind für die meisten Medienunternehmen eine wichtige, teils die wichtigste Einnahmequelle. Nach den veröffentlichten Zahlen des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) stiegen Nettoerlöse der Medienunternehmen leicht – um 1,1 Prozent – auf 22,2 Milliarden Euro. Gerade im Digitalbereich wuchsen die Netto-Werbeerlöse stark, was vor allem an die globalen Plattformen wie Google und Facebook ging. Gewachsen ist auch die Kinowerbung, beim Radio stagnierten die Erlöse, alle anderen Medien, namentlich die gedruckten, mussten zum Teil deutliche Rückgänge hinnehmen.
Was wird aus Springer?
Springer verhandelt mit KKR über seine eigene Aufspaltung. In Deutschland hat sich der Konzern in der Rangliste der größten Medienkonzerne an ProSiebenSat.1 vorbei auf Platz 3 geschoben. Das könnte sich mit der Aufspaltung allerdings wieder ändern. Bei P7S1 werden die Folgen der Hauptversammlung Ende April weiter aufgearbeitet. Dort hatten die Großaktionäre das Management gedemütigt. Bertelsmann freut sich über eine wachsende RTL-Group. Und der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat im vergangenen Jahr deutlich mehr an Rundfunkbeiträgen eingenommen.
Von Aareon bis Vuelta
Schließlich bietet der Bericht wieder eine Übersicht zu den Käufen und Verkäufen von Medienunternehmen – in alphabetischer Reihenfolge nach dem Erwerber. Zwischen April und Ende Juni wurden demnach mindestens 30 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt. Besonders bedeutsam sei die des Produktionskonzerns Leonine durch Mediawan, beide im Besitz von KKR.