Zukunftsfragen auf der Labora

Labora Konferenz der HBS

Labora Konferenz der HBS

Am 19. September öffnet die Labora ihre hybriden Tore – vor Ort im Berliner Cafe Moskau und digital. Über 70 Partnerorganisationen und 101 Speaker*innen tauschen sich dazu aus, wie die Arbeitswelt der Zukunft in unterschiedlichen Branchen und Berufen fair und nachhaltig gestaltet werden kann. Wir werfen hier ein paar Schlaglichter auf Programmpunkte, die für Medienmacher*innen interessant werden.

Journalismus und KI

Der Think Tank „iRights.Lab“ sprach mit vielen Journalist*innen und Expert*innen darüber, wo und wie KI-gestützte Werkzeuge in Redaktionen eingesetzt werden. Auf der Labora werden Ergebnisse vorgestellt und diskutiert, u.a. mit Bettina Hesse, der Referentin für Medienpolitik bei ver.di, und Rámon Kadel, CvD des handwerk magazin.

„Kolleg*in KI – was ändert sich im Journalismus durch den Einsatz KI-gestützter Werkzeuge?“ // 14:00 bis 14:45

Aktivismus und Film

Joana Georgi ist Regisseurin von „Niemals allein, immer zusammen“, einem Dokumentarfilm, der den Idealismus und das teils verzweifelte Engagement von jungen Menschen in den Fokus nimmt. Im Interview auf der Labora spricht sie über die Rolle von Social Media, über die harte Arbeit im (linksradikalen) Aktivismus, über Erschöpfung und Hoffnung und die Rolle von Film im gesellschaftlichen Wandel.

„Zwischenruf: Aktivismus filmen – Zukunft erzählen“ // 11:00 bis 11:30

Kreative Arbeitszeit bezahlen

Kreative Arbeit gilt als zeitlich nicht fassbar. Eine Rechtfertigung für intransparente Bezahlung. Deshalb hat ver.di die Basishonorare entwickelt, über die „Menschen machen Medien“ bereits mehrfach berichtete: Der digitale Rechner ermöglicht es Künstler*innen, Honorare mit Orientierung am TVöD und auf Grundlage ihrer Arbeitszeit zu berechnen. Auf der Labora zeigen Lisa Mangold (ver.di) und Kolleg*innen vom Netzwerk Regie – Magz Barrawasser und Jakob Weiss – wie das funktioniert.

„Kreative Arbeit kalkulierbar machen“ // 11:15 bis 12:00

Theater als Debattenort

Welche Rolle haben Kunst und Kultur in den aktuellen gesellschaftlichen Debatten? Oliver Reese, der Intendant des Berliner Ensembles sieht sich und sein Theater am Schiffbauerdamm in der Verantwortung.  Im Interview auf der Labora spricht er unter anderem über die Zusammenarbeit mit dem Recherchenetzkwerk Correctiv Anfang des Jahres.

„Zwischenruf: Was für ein Theater!“ /// 14:45 bis 15:15

Und die großen Fragen…

Im großen Raum Moskau laden drei Podien mit hochkarätigen Gästen dazu ein, sich zu brennenden arbeits- und wirtschaftspolitischen Fragen einzubringen. Beteiligung ist ausdrücklich erwünscht.

Alternative Postwachstum

Yasmin Fahimi (DGB), Markus Grolms (Thyssenkrupp) und Andreas Audretsch (Bündnis 90/ Die Grünen) diskutieren: Gibt es tragfähige Konzepte für weniger Wachstum, die Wohlstand erhalten und Arbeitsplätze sichern? Mit Kurzinterviews bringen u.a. die taz Journalistin Ulrike Herrmann und Anders Levermann (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) ihre Perspektiven ein.

„(R)ausgewachsen? Auf der Suche nach ökonomischen Modellen, die Gute Arbeit erhalten“ /// ⁠15:30 bis 17:00

Demokratiekrise

​Rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien gewinnen an Zuspruch, antidemokratisches Gedankengut wird wieder salonfähig und die Sorgen um die Resilienz demokratischer Institutionen nimmt zu. Mit diesen Entwicklungen stehen auch Mitbestimmung und die Grundprinzipien Guter Arbeit erneut unter Druck.

Bettina Kohlrausch (WSI) und Stephan Anpalagan (Journalist und Geschäftsführer von „Demokratie in Arbeit“) diskutieren aktuelle Forschung und politische Realitäten in Europa und den ostdeutschen Bundesländern. Mit Inputs von Tahera Ameer (Antonio Amadeu Stiftung), Frank Werneke (ver.di) und Jochen Kopelke (Gewerkschaft der Polizei).

„Demokratie unter Druck? Über Resilienzen, Gefahren und Rettungsversuche“ // 13:00 bis 14:30

Zukunft der Transformation

Wie weiter mit dem Projekt „sozial-ökologische Transformation“? Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage danach, wie Klimaschutzmaßnahmen schnell und effektiv greifen können, ohne die Gesellschaft zu spalten oder zu polarisieren. Auf der Labora diskutieren Louisa Basner (Bundesschülerkonferenz), Dirk Messner (Umweltbundesamt) und Michael Vassiliadis (IGBCE).

„Zukunft oder Backlash? Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation in unruhigen Zeiten“ /// Panel auf der Labora am 19.9., 09:30 bis 10:30 Uhr


​Die Labora ist die größte Konferenz der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, sie erreichte im letzten Jahr mehr als 2000 Menschen und findet nun schon zum siebten Mal statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anmeldung noch offen.

Mehr Info, Anmeldemöglichkeiten und das gesamte Programm finden sich unter www.labora.digital/agenda

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »