Falsch verstanden und Zahlenfehler: Frauen- und Männerrollen im Fernsehen

In „Unmut der Filmfrauen“ (M 2.2015) wird von einem Netzwerktreffen beim diesjährigen Internationalen Frauenfilmfestival in Dortmund berichtet. Ich war als Expertin eingeladen, da ich über die Situation von Filmfrauen vor und hinter der Kamera blogge („SchspIN – Gedanken einer Schauspielerin“ https://schspin.wordpress.com).
Zu der im Artikel nicht ganz richtig dargestellten Alterssituation vor der Kamera kann ich basierend auf meinen Auswertungen sagen: Es gibt grundsätzlich deutlich weniger Frauen- als Männerrollen im deutschen Fernsehen, dazu kommen unterschiedliche Altersverteilungen. Die Anzahl der Frauenrollen steigt bis 40 Jahre an und nimmt dann bereits wieder ab, bei den Schauspielern hingegen wird der Scheitelpunkt der Kurve erst 10 – 15 Jahre später erreicht. Das bedeutet weniger und früher aufhörende Arbeitsmöglichkeiten für Schauspielerinnen, weniger Einzahlung in die Rentenkassen und eine größere Bedrohung durch Altersarmut.

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AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
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RBB: Nach- und Neubesetzungen

Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird es voraussichtlich im Herbst eine neue Leitung der Programmdirektion geben. Es gehe darum, dann die Neubesetzung mit dem eingeleiteten Konsolidierungs- und Reorganisationsprozess aufeinander abzustimmen, erklärte der RBB auf Anfrage. Damit wird es keine schnelle Nachbesetzung der Programmdirektorenstelle geben.
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Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
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