„Konstruktive Dokus statt schlechter Nachrichten“ – so präsentiert das ZDF seine Dokumentationsreihe „plan b“. Die halbstündigen Filme haben sich dem konstruktiven Journalismus verschrieben. Seit 2017 zeigen sie mögliche Lösungen oder alternative Wege für gesellschaftliche Probleme. Rund 35 Mal pro Jahr sind die Dokumentationen bisher am späteren Samstagnachmittag zu sehen. Ab dem 7. September muss sich „plan b“ im ZDF aber einen Sendeplatz am Sonntagnachmittag mit der 30-minütigen Umwelt-Dokumentationsreihe „planet e“ teilen.
Dann greift eine Änderung im Programmschema des öffentlich-rechtlichen Senders. Der neue Sendeplatz am Sonntag um 15.30 Uhr ist auf eine Dreiviertelstunde ausgelegt. So ist zwar jeder Film 15 Minuten länger als bisher. Doch auf dem neuen Sendeplatz plant das ZDF, wie es auf Anfrage erklärte, für beide Reihen zusammen mit rund 35 Dokumentationen pro Jahr – so viele Filme hatte bisher auch „planet e“ am Sonntagnachmittag. Insgesamt wird sich damit die jährliche Sendezeit für beide Formate um ein Viertel reduzieren: Gab es bisher für „plan b“ und „planet e“ im ZDF mit jeweils angesetzten 35 Ausgaben zusammen 2.100 Sendeminuten, sind es künftig nur noch 1.575 Minuten.
Sendeplätze bündeln
Das ZDF erklärt, man wolle durch die Programmänderung solche Dokumentationen auf einem Sendeplatz bündeln, „die sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie etwa dem Thema Umweltschutz widmen und Lösungsansätze präsentieren“. Für vertiefende Informationen erhielten die beiden Formate dann 45 Minuten Sendezeit. Wie viele Filme künftig von „plan b“ und „planet e“ jeweils auf dem neuen Sendeplatz laufen, konnte das ZDF aktuell noch nicht mitteilen.
Dass die Dokumentationen dieser beiden Reihen nicht jede Woche zu sehen sind, hat auch mit Sportübertragungen am Wochenende zu tun. So hängt laut dem ZDF die Anzahl der Dokumentationen etwa von Sportübertragungen und Wahlsendungen ab.
Den Sendeplatz, der am Samstag durch die Verlegung von „plan b“ auf den Sonntag frei wird, erhält die halbstündige „ZDF.reportage“, die laut dem Sender „authentische Real-Life-Dokus aus Deutschland“ bietet. Bisher sind sie am Sonntagabend (18.00 Uhr) zu sehen, ab dem 6. September dann samstags um 17.35 Uhr nach dem Wochenmagazin „Länderspiegel“ – was nach Ansicht des ZDF thematisch besser passt.
Sport und Wissenschaft
Die Programmänderung betrifft auch noch die Wissenschaftssendung „Terra Xplore“. Sie läuft seit 2023 sonntags als Reportageformat ab 18.30 Uhr. In den 25 Minuten langen Ausgaben ging es bisher um Themen aus den Bereichen Psychologie, Soziologie und Neurobiologie. Künftig wird „Terra Xplore“ auf 45 Minuten verlängert und ist dann am Sonntag um 17.15 Uhr zu sehen. Auf diesem Sendeplatz wird es aber auch Sportübertragungen und ergänzende Sportdokumentationen geben.
Außerdem wird bei „Terra Xplore“ der inhaltliche Schwerpunkt geändert: Das Format fokussiere sich, erklärte das ZDF, „künftig ausschließlich auf die Themen Psychologie und mentale Gesundheit – ein Bereich, an dem das Interesse der Gesellschaft stetig wächst“. Die erste verlängerte „Terra-Xplore“-Sendung werde am 12. Oktober ausgestrahlt. Bis Jahresende seien noch sechs weitere Ausgaben vorgesehen. Aufgrund von aktuellen Sportereignissen und der Feiertage gebe es dann eine längere Pause, so das ZDF. In seinem Streamingportal und über YouTube will das ZDF aber regelmäßig neue „Online-Only“-Folgen von „Terra Xplore“ und Spin-offs veröffentlichen.
Auswirkungen unklar
Die Programmänderungen am Sonntag hätten keine keine Auswirkungen auf die vertragliche Situation von festangestellten und freier Mitarbeiter*innen des ZDF, erklärte der Sender auf Nachfrage. Wie sich das Auftragsvolumen an externe Produktionsfirmen, die etwa die Dokumentationen für „plan b“ und „planet e“ herstellen, künftig verteilt, steht noch nicht fest. Das hänge damit zusammen, dass man die künftige Anzahl der Sendungen von „plan b“ und „planet e“ wegen Sportübertragungen und Wahlsendungen noch nicht benennen könne, so das ZDF.
Mit der Programmreform wird schließlich noch der knapp einstündige Sendeplatz vor der Hauptausgabe der „Heute“-Nachrichten um 19.00 Uhr verändert. Künftig gibt es sonntags ab 18.00 Uhr eine Krimi-Folge. Wiederholt werden dann Ausgaben vom abendlichen Freitagskrimi, etwa aus der Reihe „Der Alte“. Die Ansprache des Gesamtpublikums am Sonntag vor den Hauptnachrichten sieht das ZDF „durch die Einführung eines Freitagskrimi-Wiederholungsslots gestärkt“. Damit läuft dann auch sonntags, wie an den übrigen sechs Tagen, vor den „Heute“-Nachrichten um 19.00 Uhr eine Krimi-Folge.

