Reiner Wandler aus Madrid

Cyberattacken gegen Alternativmedien

„Ein kalter Freitagnachmittag mit einem heißen Kaffee in der Hand bei der Bekämpfung von Angriffen. Wenn es morgen so weitergeht, werden wir wohl zum Wein übergehen“, lautet die Twitternachricht, mit der die Informatiker des Providers Nodo50 am 19. November bekannt gaben, dass die Internetauftritte mehrerer spanischer Zeitschriften schweren Cyberattacken ausgesetzt sind. Die Website der Zeitschrift „La Marea“ funktionierte stundenlang überhaupt nicht. Gleichzeitig wurde bekannt, dass es - neben einigen weiteren kleineren, unabhängigen Medien - auch die Kollegen von "El Salto" getroffen hatte.
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Spanischer Rundfunk: Protest gegen Gängelung

Ein Hashtag sorgt für Schlagzeilen. #AsíSeManipula (So manipuliert man) hieß die Kampagne, die über das 1. Mai-Wochenende in Spanien den Kurznachrichtendienst Twitter bestimmte. Gerufen hatten die Journalistinnen des öffentlichen Rundfunks RTVE. „Wir wollen die Praktiken anklagen, die Qualität und Unabhängigkeit der Information ersticken", heißt es in dem Aufruf der @MujeresRTVE (Frauen RTVE). Der lose Zusammenschluss der Frauen im Rundfunk entstand im Vorfeld des erfolgreichen feministischen Generalstreiks am 8. März in Spanien gegen die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz.
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Television Española: Ein „ausgehöhlter Sender“

Television Española (TVE) ist in der Zuschauergunst tief gesunken. In nur vier Jahren konservativer Regierung unter Mariano Rajoy sackte der einst meist gesehene Kanal Spaniens, TVE1, von Platz 1 auf Platz 3 im Share ab. „Wir liegen im einstelligen Prozent-Bereich bei den Zuschaueranteilen", beschwert sich Pedro Soler, Redakteur in der Nachrichtenredaktion. TVE unterhält neben zwei Fernsehsendern mehrere Themenkanäle und gehört zu Radio Televisión Española, das außerdem ein breites Angebot an Radioprogrammen unterhält. „Wir befinden uns an einem sehr kritischen Punkt", ist sich Soler sicher. „Wir laufen Gefahr, ganz vom Bildschirm zu verschwinden."
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