Am lebenden Objekt

Ungewöhnlich praxisnah will eine neue Einrichtung namens „medienlabor bremen“ zukünftige Online-Redakteure ausbilden: Die maximal 16 Teilnehmenden besuchen nicht nur Schreibtrainings und Gastdozenten-Seminare, sondern lernen auch „am lebenden Objekt“, wie es in der Ausschreibung heißt: Montags bis freitags produzieren sie eine eigene, öffentlich zugängliche Internet-Zeitung mit ständig aktualisierten Wort-, Film- und Tonbeiträgen.
Der Weiterbildungskurs richtet sich an Journalisten und andere Interessierte aus Medienberufen, die Anspruch auf einen Bildungsgutschein der Arbeitsagentur haben, also vor allem bei Erwerbslosigkeit. Die Behörde übernimmt dann alle Kosten. Angesiedelt ist das „medienlabor“ bei der Volkshochschule Bremen als anerkannte Weiterbildungsträgerin.
Das Internet-Übungsportal soll „das übliche lokale Spektrum abdecken“, aber auch auf die Vorlieben der Teilnehmer eingehen, sagt Redaktionsleiter Alexander Schnackenburg, einer von vier Ausbildern. Der 38-jährige hatte zuvor eine alternative Bremer Wochenzeitung gegründet, die aber nur kurz überlebte („M“ 10/2008 und 12/2008).
Der erste halbjährige Kurs des „medienlabors“ beginnt am 18. Oktober. Weitere Informationen unter www.medienlab.com

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmtipp:  Nürnberg ’45 

Hauptfigur des bewegenden Dokudramas über die Nürnberger Prozesse ist der junge jüdische Auschwitz-Überlebende Ernst Michel, der nun als Journalist über die Verhandlungen berichtet. Den dokumentarischen Teil prägen Michel selbst (gesprochen von Heino Ferch), seine Tochter (Annette Frier) und der Sohn (Herbert Knaup) einer polnischen Überlebenden. In den Spielszenen wirken außerdem Francis Fulton Smith als Hermann Göring und Wotan Wilke Möhring als dessen Anwalt mit.
mehr »

dju fordert Schutz für Medienschaffende

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert nach dem erschreckend milden Urteil im Verfahren zum Angriff auf Journalist*innen in Dresden-Laubegast staatlich garantierten Schutz für Medienschaffende. Über zehn Männer hatten im Februar 2022 in Dresden-Laubegast am Rande einer Demonstration im verschwörungsideologischen Milieu sechs Journalist*innen und ihren Begleitschutz angegriffen.
mehr »

Unsicherheit in der Medienlandschaft

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf die Medienbranche wurden auch bei des diesjährigen Münchner Medientagen intensiv diskutiert. Besonders groß sind die Herausforderungen für Online-Redaktionen. Im Zentrum der Veranstaltung  mit 5000 Besucher*innen, mehr als 350 Referent*innen aus Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, stand allerdings die Frage, wie Tech-Konzerne reguliert werden sollten.
mehr »

Für faire Arbeit bei Filmfestivals

„Wir müssen uns noch besser vernetzen und voneinander lernen!“, war die einhellige Meinung bei der Veranstaltung der ver.di-AG Festivalarbeit im Rahmen des  Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm. Die AG hatte zu einer Diskussionsrunde mit dem Titel Labour Conditions for Festival Workers: Roundtable & Fair Festival Award Launch eingeladen. Zu Gast waren internationale Teilnehmer*innen. Die Veranstaltung war auch der Startschuss zur ersten Umfragerunde des 4. Fair Festival Awards.
mehr »