BDZV liquidiert sein Bildungswerk für Journalist_innen

Die Akademie Berufliche Bildung der Zeitungsverlage (ABZV) wird zum 30. September ihren Geschäftsbetrieb einstellen. Wie das Bildungswerk des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in seinem letzten Newsletter bekanntgab, habe die Mitgliederversammlung am 6. Juni 2016 beschlossen, die Akademie für journalistische Aus- und Weiterbildung aufgrund fehlender Etatmittel zu schließen. Als Grund dafür wurde der Wegfall der Reprographie-Abgaben der Verwertungsgesellschaften Wort und Bild-Kunst genannt, aus denen sich die ABZV bisher finanzierte.

Damit macht der BDZV seine Ankündigung vom vergangenen April wahr, die ABZV noch vor der Sommerpause liquidieren zu müssen. Hintergrund war das am 21. April 2016 ergangene Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), mit dem die bisherige Verteilungspraxis der VG Wort und die Rechtmäßigkeit der Ausschüttungen an Verlage infrage gestellt wurden. Dieses Urteil, so eine Sprecherin des BDZV, habe die Finanzierungsquelle für journalistische Aus- und Fortbildung zerstört, da die VG-Wort-Ausschüttungen ausschließlich zweckgebunden für den Betrieb des Bildungswerks eingesetzt worden seien.

Offenbar sah sich der Zeitungsverlegerverband nicht in der Lage, eine alternative Finanzierung für die journalistische Weiterbildung zuwege zu bringen und verweist die betroffene Kursteilnehmer_innen nun auf weiterhin bestehende Bildungswerke.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Dokumentarfilme: Näher an der Wahrheit

Das bekannte Archiv–Storytelling in Dokumentationen befindet sich im Wandel. Und das ist auch notwendig: Weg von stereotypen Erzählmustern, hin zu ganzheitlichen Betrachtungen. Bislang unbekanntes Archivmaterial  spielt darin eine wesentliche Rolle. Beispiele dafür gab es  auf der Sunny Side of the Doc im französischen La Rochelle zu sehen, wo die internationale Doku-Branche zusammenkam.
mehr »

Türkei: Regierung schaltet TV-Sender ab

In der Türkei ist einer der populärsten regierungskritischen TV-Sender für zehn Tage abgeschaltet worden. Gegen Sözcü TV sei eine Strafe wegen wiederholten „Verstößen gegen Sendevorschriften“ verhängt worden, schrieb der Chef der Rundfunkbehörde (Rtük), Ebubekir Sahin, auf der Plattform X. Der Sender kritisiert das Vorgehen als Zensur.
mehr »

Für ein digitales Ökosystem

Markus Beckedahl, Journalist und Gründer des Online-Portals www.netzpolitik.org, erkennt  im System des öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Ort, wo alternative digitale Infrastrukturen gut entwickelt werden können.
mehr »

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »