Buchtipp: BFF-Praxishandbuch Fotorecht

Basiswissen und Verträge für Fotografen“. Zuge­geben, 109 Euro scheinen ein stolzer Preis zu sein. Die Investition lohnt sich aber für alle, die sich als professionelle Fotograf*innen verstehen. Der Preis wird sicherlich schnell kompensiert. Eine Steuererklärung, Einsparungen bei Sozialversicherungen, vermiedene Kosten für Nachverfolgung von Urheberrechtsverletzungen – es rentiert sich.

Manch eine journalistisch arbeitende Fotograf*in mag sich fragen, was haben wir mit dem BFF zu tun? Der Berufsverband Freie Fotografen und Filmschaffender repräsentiert nicht nur werblich orientierte, sondern auch viele journalistisch, dokumentarisch arbeitende Fotograf*innen. Das wird im zweiten Teil im BFF-Praxishandbuch Fotorecht deutlich.

Der Autorin Dorothe Lanc, Nachfolgerin des 2014 verstorbenen Dr. Wolfgang Maaßen, ist es gelungen, dessen „BFF Handbuch Basiswissen“ und „BFF Handbuch Verträge“ in aktueller Form neu zu strukturieren. Man merkt dem Buch an, dass Dorothe Lanc nicht nur Fachanwältin für Urheber-und Medienrecht und Justiziarin des BFF ist, sondern auch an verschiedenen Hochschulen als Dozentin gearbeitet hat und weiterhin an der Fachschule Dortmund Studierende auf das Berufsleben vorbereitet. Herausgekommen ist ein Kompendium von über 700 Seiten, das tatsächlich alle Bereiche der Berufsfotografie selbst bei rechtlichen Fragen praxisnah begleitet.

Das Buch ist für Berufsanfänger wie für „alte Hasen“ gleichermaßen hilfreich. Vom Businessplan über Management und Organisation des eigenen Business werden im ersten Teil die Gesellschaftsform des Unternehmens, Steuerrechtliches wie die immer wieder von den Finanzämtern gestellte Frage Kunst oder Gewerbe, Verantwortlichkeiten zur eigenen Website auch im Sinn der DSGVO, Versicherungen, Kalkulation, und Akquise, Verträge für mögliche Mitarbeiter*innen und vieles mehr angesprochen. Mit Checklisten und Mustern wird Hilfe aufgezeigt. Für Berufseinsteiger*innen ein Muss, für gestanden Profis eine Quelle, ihr Businessmodell zu überprüfen und anzupassen.

Der zweite Teil beschäftigt sich ausführlich mit den typischen rechtlichen Fragen, mit denen sich selbstständige Fotograf*innen täglich auseinandersetzen müssen. Verschiedene Lizenzmodelle, Vermarktungsoptionen, Vertragsmuster mit Bildagenturen oder Verlagen, die Rolle der VG Bild Kunst und das kommerzielle Handling künstlerischer Fotografie mit Galerien und Kunden werden ebenso übersichtlich wie ausführlich und verständlich dargestellt. Natürlich werden auch Auftragsabwicklung von Erstellung eines Kosten­voranschlags bis zum Forderungsmanagement bei säumigen Kunden erklärt. Typische Freigabeerklärungen für Models oder Locations fehlen ebensowenig.

Dorothe Lanc hat mit dem Handbuch Fotorecht tatsächlich ein alltagstaug­liches, übersichtliches Nachschlagewerk geschaffen, das sich jede Fotograf*in leisten sollte. Die Investition lohnt sich.

BFF-Praxishandbuch Fotorecht Basiswissen und Verträge für Fotografen

ISBN 978-3-933989-58-1

Weitere aktuelle Beiträge

Datensparsame Audio-Transkription

Interviews führen macht Spaß. Auf das Vergnügen folgte jedoch traditionell das mühsame manuelle Transkribieren des Gesprächs. Dank KI entfällt dieser Schritt. Das kostenlose Programm ersetzt das Abtippen von Interviews. NoScribe ist langsamer als kommerzielle Dienste, garantiert aber eine maximale Vertraulichkeit von Daten.
mehr »

Berichten über LSBTIQ-Themen

Wenn queere Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans und inter Menschen) Beiträge über sich in Zeitungen lesen oder im Fernsehen gucken, kommen sie manchmal aus dem Staunen nicht heraus. Egal ob Boulevard, Qualitätspresse oder Nachrichtenagenturen: Regelmäßig gibt es Schlagzeilen über das „Homosexuellen-Milieu“ und ungelenke Formulierungen wie „Homosexuelle und Lesben“ oder „bekennende Bisexuelle“ und „Menschen im falschen Körper“. Ein kollegialer Leitfaden zeigt, wie es besser geht.
mehr »

ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz

Nachrichten sind das Herz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie sollen gut recherchiert und aufbereitet sein, sollen verständlich Ereignisse vermitteln und einordnen. Beim ARD-Nachrichtentag am 5. Juni gab es einen offenen Einblick, wie das eigentlich geschieht. Teilnehmende bekommen Einblicke in den journalistischen Alltag und erfahren den Wert unabhängiger Nachrichten in Hörfunk, Fernsehen und Social Media.
mehr »

Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
mehr »