Bund fördert Qualitätsjournalismus

Geld oder Journalismus? Wenn Finanzdruck die Berichterstattung beeinflusst, steht es schlecht für die Pressefreiheit. Foto: neh

Die Bundesregierung unterstützt mit rund einer Million Euro Projekte zur Förderung des Qualitätsjournalismus. Selbstbewusster Journalismus sei einer wichtiger Grundpfeiler des freiheitlich-demokratischen Zusammenlebens und müsse nachhaltig unterstützt werden, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Der Bund fördert seit 2021 Modellprojekte, die die strukturellen Bedingungen journalistischer Arbeit stärken und zum Schutz des eigenständigen und unabhängigen Journalismus beitragen

Mit dem Geld können Vorhaben gefördert werden, die beispielsweise den Wert und die Bedeutung des Qualitätsjournalismus für die Demokratie vermitteln oder Exilprogramme für ausländische Journalist*innen unterstützen. Auch Projekte, die die Arbeit von Faktenchecker-Organisationen stärken oder in denen Sicherheitskräfte in den Sonderrechten der Presse geschult werden, können gefördert werden. Die geförderten Projekte sollen bundesweite Strahlkraft besitzen und möglichst viele gesellschaftliche Gruppen ansprechen.

Eine Förderung journalistischer Inhalte, einzelner Medien oder einzelner Medienschaffender sei nicht möglich. Damit werde die Staatsferne und die Unabhängigkeit der Presse sowie ein fairer publizistischer Wettbewerb gewährleistet. Anträge können bis zum 30. September 2023 eingereicht werden. Die geförderten Projekte werden durch eine unabhängige Fachjury ausgewählt.

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