connexx.av-Untersuchung: Arbeiten und Verdienen in den Neuen Medien

Es wird viel und lang gearbeitet in den Neuen Medien, und Frauen sind auch in der noch jungen Multimediabranche wieder mal die Benachteiligten. Dies sind nur einige der Erkenntnisse, die sich aus der im September von connexx.av präsentierten Studie „Junge Branche, alte Muster – Vom Arbeiten und Verdienen in den Neuen Medien“ über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter ziehen lassen.

Unterstützt von der „Arbeitsgemeinschaft Befragung im Betrieb“ und der Hans-Böckler-Stiftung werteten die Mitarbeiter von connexx.av fast 700 Rückmeldungen von Internetnetagenturen, Onlineredaktionen, Contentprovidern und anderen Betrieben der Neuen Medien aus. Die Teilnehmer hatten Fragen zu beruflichen und betrieblichen Strukturen, zu Arbeits- und Urlaubsregelungen und der Einkommenssituation in der Branche beantwortet. Nach der Rolle von Betriebsräten und Gewerkschaften wurde dabei ebenso gefragt wie nach den Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten.

Ein besonderes Augenmerk der Studie liegt auf den Arbeitsverhältnissen von Frauen. Weil die Multimediabranche im Allgemeinen als besonders jung und innovativ gilt, wollte connexx.av wissen, ob hier andere Rollenverteilungen und Verdienstmuster als in anderen Unternehmen vorherrschen. Die Erkenntnis: Frauen verdienen oft schlechter bei gleicher Qualifikation und haben insgesamt die niedriger bezahlten Stellen. Auch die Stimmung unter den Beschäftigten in punkto Chancen und Entwicklungsaussichten der Branche war von besonderem Interesse. Denn nachdem Multimedia und Internet gerade für viele Berufseinsteiger besonders attraktiv waren, hat sich diese Wahrnehmung offensichtlich gewandelt. Wo noch vor kurzem buchstäblich alles möglich schien, herrscht nun Skepsis und der Wunsch nach kollektiven Regelungen wie Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.

 


Kurzversion der Studie unter www.connexx-av.de. Eine ausführliche Broschüre kann bei connexx.av angefordert werden.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Medienhäuser müssen Journalisten schützen

„Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland zunehmend bedroht”, kritisiert die Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, Tina Groll, zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die dju in ver.di verzeichne mit großer Sorge eine wachsende Anzahl der Angriffe, die die Gewerkschaft für Medienschaffende in einem internen Monitoring festhält.
mehr »

Spanien: Als Terrorist beschuldigt

Der katalanische Investigativjournalist Jesús Rodríguez hat Spanien verlassen, um ins Exil in die Schweiz zu gehen. Ihm wird von Ermittlungsrichter Manuel García-Castellón die Unterstützung terroristischer Akte vorgeworfen. Die Schweiz sieht im Vorgehen der spanischen Justiz gegen den Katalanen einen „politischen Charakter“.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »

KI darf keine KI-Texte nutzen

Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der KI im eigenen Metier wird Journalist*innen noch lange weiter beschäftigen. Bei der jüngsten ver.di-KI-Online-Veranstaltung ging es um den Anspruch an Gute Arbeit und Qualität. ver.di hat zum Einsatz von KI Positionen und ethische Leitlinien entwickelt. Bettina Hesse, Referentin für Medienpolitik, stellte das Papier vor, das die Bundesfachgruppe Medien, Journalismus und Film zum Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz im Journalismus erarbeitet hat.
mehr »