Deutscher Presserat erhält Verstärkung

Beschwerdeausschuss mit zwei Kammern

Dr. Ilka Desgranges wurde zur neuen Sprecherin des Deutschen Presserates gewählt. Sie löst damit turnusgemäß nach zwei Jahren den amtierenden Sprecher des Gremiums, Kay E. Sattelmair (BDZV), ab. Desgranges ist Redaktionsleiterin bei der „Saarbrücker Zeitung“ und gehört als Vertreterin des DJV dem Deutschen Presserat seit 1995 an. Als stellvertretenden Sprecher wählte das Plenum Tilmann Kruse, VDZ. Kruse ist Geschäftsführer des MVF Magazin-Verlags am Fleetrand GmbH. Zum neuen Vorsitzenden des Trägervereins des Deutschen Presserats wurde Fried von Bismarck, Verlagsleiter des „Spiegel“ (VDZ), gewählt.

Das Plenum des Deutschen Presserats begrüßte auf seiner ersten Sitzung des Jahres am 9. März 2004 in Bonn acht neue Mitglieder. Unter den neuen Mitgliedern sind auch zwei Chefredakteure deutscher Tageszeitungen. Das Plenum zählt jetzt 28 Köpfe. Der Beschwerdeausschuss des Presserats, der bislang aus zehn Mitgliedern des Plenums bestand, wird in Zukunft in zwei Kammern tagen. Jede Kammer hat sechs Mitglieder, die sich paritätisch aus Verlegern und Journalisten zusammensetzen. Die große Zahl der Beschwerden, die den Presserat jedes Jahr erreichen, hatte diese Aufteilung notwendig gemacht. Beide Kammern werden ihre Arbeit im Juni aufnehmen und viermal jährlich tagen. Den Vorsitz übernehmen Manfred Protze (dju) und Ursula Ernst Flaskamp (DJV). Nachdem Dr. Klaus Krause, „Goslarsche Zeitung“/Stader Tageblatt“ nach 15 Jahren Mitgliedschaft aus Altersgründen ausschied, gehört für den BDZV jetzt Dr. Martin Balle, Herausgeber/ Verleger, „Straubinger Tageblatt“/“ Landshuter Zeitung“, dem Gremium an.

Weitere neue Mitglieder des Deutschen Presserates: Andreas Fritzenkötter, Mitglied der Geschäftsführung Heinrich-Bauer-Verlag, VDZ. Peter Giefer, freier Bildjournalist, dju in verdi; Sergej Lochthofen, Chefredakteur „Thüringer Allgemeine“, DJV; Konstantin Neven Du Mont, Geschäftsführer Verlag M. Du-Mont Schauberg, BDZV; Thomas Satinsky, Chefredakteur „Pforzheimer Zeitung“, BDZV; Thomas Schunck, Redakteur / Chef vom Dienst Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, DJV; Eckhard Stengel, Freier Journalist, dju in ver.di; Peter Enno Tiarks, verl. Geschäftsführer Bergmoser + Höllerverlag AG, VDZ.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Audiodeskription: Die KI liest vor

Die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Sender verwendet inzwischen auch synthetische oder mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Stimmen, um für Fernsehformate Audiodeskriptionen zu erstellen. Das ergibt sich aus Nachfragen von M bei den neun ARD-Landesrundfunkanstalten und beim ZDF. Neben professionellen Sprecher*innen setzen der MDR, WDR, NDR, Radio Bremen und das ZDF auch auf synthetische oder KI-Stimmen für die akustische Bildbeschreibung.
mehr »

Gendergerechtigkeit per KI überprüfen

Ein Gender-Analyse-Tool der Technischen Universität München zeigt, wie Frauen medial ausgeklammert werden. Das Ziel vom  Gender Equality Tech Tool – GETT  ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in der Berichterstattung bewusst zu fördern. Mit GETT kann über eine Kombination aus klassischen Algorithmen und Open-Source-KI-Modellen nachgeprüft werden, wie oft Frauen im Vergleich zu Männern in den Medien genannt und wie sie dargestellt werden.
mehr »