Kaum interaktiv online

Interaktive Online-Angebote von Zeitungen werden nach einer Studie des Umfrageinstituts Emnid Bielfeld von den Lesern kaum genutzt. „Nur wenige Zeitungsleser, die zugleich Internetnutzer sind. legen Wert auf angebotene interaktive Online-Angebote wie den Microblogging-Dienst Twitter, RSS-Feeds oder Web-TV“, sagte der Medienforscher Michael Voß von Emnid. Vielen sei dieser Zusatzservice sogar unbekannt. Nur vier Prozent hätten derartige Angebote schon mal genutzt. Für die Studie waren 1025 Bundesbürger ab 14 Jahren im Dezember 2009 befragt worden. Ihr Nutzungsverhalten reichte von täglichem bis zu seltenem Zeitungslesen. 56 Prozent der Zielgruppe waren Onliner mit Zeitungsnutzung. 40 Prozent der befragten Zeitungsleser kennen das Web-TV nicht. Ein Viertel weiß nicht, dass man sich Videos zu den Nachrichten auf den Websites anschauen kann. Auch die Zahlen für RSS-Feeds – die regelmäßige Versorgung mit aktualisierten Mitteilungen – und die Nutzung von Diensten wie Twitter liegen auf niedrigem Niveau. Nur zwei Prozent der Zeitungsleser mit Online-Zugang hätten solche Dienste der Studie zufolge wahrgenommen.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Weimer, ein konservativer Kulturkämpfer

Der neue Staatsminister und Bundesbeauftragter für Kultur und Medien Wolfram Weimer gilt politisch als Vertreter des liberal-konservativen Spektrums. Als ausgewiesener Kenner der Kulturpolitik war er bis zu seiner überraschenden Berufung im Mai nicht aufgefallen. Dagegen kann er aufgrund seiner vielfältigen Erfahrungen als Chefredakteur diverser Blätter (Welt, Cicero, Focus) sowie als Verleger des Magazins The European im Medienbereich eine beachtliche Expertise vorweisen.
mehr »

Pressegesellschaft schafft neues Monopol

Mit großen Bedenken und scharfer Kritik reagieren Gewerkschaften auf die Übernahme der Medienholding Süd durch die Neue Pressegesellschaft (NPG) mit Sitz in Ulm. Alle Stuttgarter Zeitungstitel, Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten sowie weitere traditionelle Regionalblätter aus Baden-Württemberg wie die Eßlinger Zeitung und der Schwarzwälder Bote werden künftig unter dem Dach der NPG, zu der auch die Südwest Presse, die Märkische Oderzeitung und die Lausitzer Rundschau gehören, weitergeführt.
mehr »

Das Schicksal von Toshiko Sasaki

Als am 31. August 1946 das us-amerikanische Magazin „The New Yorker“ an den Zeitungskiosken auslag, verriet das Titelblatt in keinster Weise, welche Geschichte im Heftinneren auf den Leser wartete. Die Vorderseite des Einbands stammte wie so oft von dem New Yorker Künstler Charles E. Martin und zeigte eine friedliche Parklandschaft, in der Menschen spielen, tanzen oder spazierengehen. Drinnen aber entfaltete sich in einer Reportage mit dem Titel „Hiroshima“das  Grauen, das dem Abwurf der ersten Atombombe am 6. August 1945 über Japan folgte.
mehr »

Rechte Gratiszeitungen machen Meinung

In Ostdeutschland verbreiten kostenlose Anzeigenblätter zunehmend rechte Narrative – etwa der Hauke-Verlag in Brandenburg. Unter dem Deckmantel von Lokaljournalismus mischen sich Werbung, Verschwörungserzählungen und AfD-Propaganda. Möglich wird das auch wegen der Krise des Lokaljournalismus: Wo es kaum noch Medienvielfalt gibt, füllen rechte Angebote die Lücken.
mehr »