Kleiner Lichtblick

Mehr Kopierabgaben, höhere Ausschüttung

Auf der letzten Sitzung des Verwaltungsrates der VG Bild-Kunst im Februar in Bremen tat sich ein kleiner Lichtblick in der allgemein so schwierigen Situation der freischaffenden Fotografen auf: Durch die digitale Kopiertechnik werden inzwischen wesentlich mehr Bilder kopiert. Die Anteile für Fotos an den Kopierabgaben sind deshalb deutlich gestiegen. Im Vergleich mit den Textautoren in der VG Wort erreicht der Fotoanteil nun 50 Prozent. Dies wird sich in der nächsten Ausschüttung für die Fotografen positiv auswirken.

Insgesamt, so besagt die vorgelegte Statistik, hat die VG Bild-Kunst im vergangenen Jahr 2003 Erlöse von rund 40 Millionen Euro erhalten. Angesichts der sinkenden Honorare sicher eine gute Nachricht für alle Kolleginnen und Kollegen, die Ansprüche geltend machen können.

Die VG Bild-Kunst vertritt inzwischen weit über 33.000 Urheber, davon immerhin 18.000 in der Berufsgruppe II, also in der Mehrzahl Fotografen und Bildjournalisten.

Auf der Sitzung wurde weiter informiert, dass das Sozialwerk der Berufsgruppe II im Jahr 2003 insgesamt mehr als 1 Million Euro an bedürftige Urheber ausgezahlt hat.

Das Kulturwerk der VG Bild-Kunst, das nun seit vier Jahren tätig ist, hatte für die gleiche Berufsgruppe im verflossenen Jahr 380.000 Euro zur Verfügung. Damit konnten viele interessante Fotoprojekte gefördert werden. Auch im laufenden Jahr macht es wieder Sinn, Anträge zur Förderung spezieller Projekte einzureichen. Über die Vergabe entscheidet ein sechsköpfiges Gremium. Die Chancen auf ein positives Votum stehen gut, da der Etat des Kulturwerkes 2004 mit über 440.000 Euro noch besser ausgestattet ist als im Vorjahr.

Anfang Juni erhalten alle Mitglieder den schriftlichen Jahresbericht per Post zugesandt. Die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst wird am 9. und 10. Juli 2004 in Bonn tagen. Auf der Mitgliederversammlung am 10. Juli steht die Wahl der Verwaltungsratsmitglieder und ihrer Vertreter an. Um die Interessen der dju-Mitglieder kompetent zu vertreten, brauchen wir jede Stimme (siehe Kasten).

 

Weitere aktuelle Beiträge

Dienstleister bestreikt den MDR

Der gestrige Streik der MCS TEAM GmbH zeigte deutliche Auswirkungen auf das Fernsehprogrammprogramm des MDR. Live-Schalten fielen aus und nicht alle Beiträge in der Sendung „Sachsen-Anhalt Heute“ konnten ausgestrahlt werden. Hintergrund des Streiks waren die bislang unzureichenden Angebote der Geschäftsführung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber um 200 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
mehr »

Einschüchterung durch Klagen

Bis zum 7. Mai 2026 muss die Anti-SLAPP-Richtlinie der Europäischen Union in nationales Recht umgesetzt werden. Auf der Basis einer Umfrage, an der sich 227 Personen im September 2024 beteiligten, hat die Mannheimer Professorin Stefanie Egidy untersucht, gegen wen sich diese Strategischen Klagen in Deutschland richten, was ihre besonderen Merkmale sind und welche Reformen im deutschen Recht nötig sind, um Betroffene zu schützen und zu unterstützen. 60 Prozent der Teilnehmer*innen, die auf eigene Erfahrung verweisen konnten, arbeiten im Journalismus.
mehr »

Frauen im Journalismus stärken

Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di einen Aktionsplan zur Stärkung von Frauen im Journalismus. Als erste Berufsvertretung hat sie frauenpolitische Forderungen für die Medienbranche formuliert und diese an den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) sowie den Medienverband der freien Presse (MVFP) adressiert. „Bei der Bezahlung, dem beruflichen Aufstieg und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben unsere Kolleginnen meist das Nachsehen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Renate Gensch, Mitglied im dju-Bundesvorstand.
mehr »

Europarat muss Pressefreiheit schützen

Anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Europarats-Berichts zur Pressefreiheit in Europa fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di die Gremien der Europäischen Union zur dringenden Umsetzung verbindlicher Schutzmaßnahmen von Pressevertreter*innen auf. „Wir beobachten die drastische Zunahme von Angriffen auf unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen mit großer Sorge, denn sie hängen unmittelbar mit dem Erstarken demokratiezersetzender politischer Bewegungen zusammen“, sagt der dju-Co-Vorsitzende Lars Hansen.
mehr »