LiMA im Herbst

Themen von Medienrecht bis zu Macht und Kommunikation

„De-Fragmentierung – Debatte und Weiterbildung”: Unter diesem Motto geht die Linke Medienakademie LiMA 2015 nach ihrer Weiterbildungswoche im März im Herbst in die zweite Runde. Vom 21. bis zum 26. September gibt es mitten in Berlin an der Humboldt-Universität (Seminargebäude am Hegelplatz, Unter den Linden 6) Workshops, Vorträge, Debatten, Aktionen und Raum für Vernetzung rund um die theoretischen und praktischen Seiten der defragmentierten Medienlandschaft sowie ein umfangreiches Weiterbildungsangebot für Medienmacher.
Die sechs Tage haben jeweils thematische Schwerpunkte. Am Montag geht es zur Eröffnung bei mehreren Podiumsdiskussionen um Medien im Umbruch, am Dienstag um Medienrecht, am Mittwoch um Digitale Medien und am Donnerstag um Macht und Kommunikation. „Macht.Politik.Online” ist Schwerpunktthema am Freitag. Der Samstag ist einer Tagung innerhalb des Kongresses „Wenn Konzerne den Protest managen” vorbehalten. Sie wird von der Linken Medienakademie zusammen mit Robin Wood und LobbyControl organisiert. Näheres unter www.Konzernprotest.de

Demo-Berichterstattung ist Thema eines Workshops „Nah dran und dennoch auf Distanz” am 22. September, dem Tag mit Schwerpunkt Medienrecht. Den Workshop von 10 bis 17 Uhr hält Renate Angstmann-Koch, Mitglied im baden-württembergischen dju-Landesvorstand und stellvertretend im Bundesvorstand, zusammen mit Alfred Denzinger, dem Gründer und Chefredakteur des Online Magazins Beobachter News (www.beobachternews.de).

Der Workshop ist für Einsteiger und Berichterstatter mit einschlägiger Erfahrung gedacht. Es geht in ihm um fotografische, rechtliche und schreiberische Aspekte eines Metiers, das Journalistinnen und Journalisten immer wieder zwischen die Fronten führt – etwa bei Anlässen wie dem G 7-Gipfel oder Blockupy in Frankfurt. Es erfordert ein hohes Maß an Professionalität und handwerklicher Sicherheit, möglichen Repressionen der Polizei oder den Vereinnahmungsversuchen beider Seiten standzuhalten.

Viele Demo-Berichterstatter, vor allem Fotografen, machen immer wieder die gleichen Erfahrungen – etwa wenn sie wie beim Protest gegen G 7 schon bei der Anreise von Sicherheitskräften aufgehalten und an ihrer Arbeit gehindert werden. Um sich über solche Erfahrungen auszutauschen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten, wollen Renate Angstmann-Koch und Alfred Denzinger im Rahmen des LiMA-Kongresses ein Offenes Netzwerktreffen der Demo-Fotografen organisieren. Es beginnt 22. September um 18.30 Uhr. Informationen und Kontaktaufnahme unter redaktion@beobachternews.de

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gendergerechtigkeit per KI überprüfen

Ein Gender-Analyse-Tool der Technischen Universität München zeigt, wie Frauen medial ausgeklammert werden. Das Ziel vom  Gender Equality Tech Tool – GETT  ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in der Berichterstattung bewusst zu fördern. Mit GETT kann über eine Kombination aus klassischen Algorithmen und Open-Source-KI-Modellen nachgeprüft werden, wie oft Frauen im Vergleich zu Männern in den Medien genannt und wie sie dargestellt werden.
mehr »

Gewalt an Frauen bleibt Leerstelle

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland alltäglich. Und nicht nur in Politik und Justiz besteht großer Nachholbedarf im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Auch die journalistische Praxis zeigt deutliche Schwächen und erhebliche Leerstellen. Der aktuelle Trendreport der Otto Brenner Stiftung nimmt die Jahre 2020 bis 2022 in den Blick und stellt fest: Gewalt gegen Frauen wird isoliert dargestellt, ohne strukturelle Ursachen und Präventionsmöglichkeiten zu thematisieren. Das betrifft besonders deutsche Täter. Die Perspektive der Opfer bleibt unterbelichtet.
mehr »

Gewalt gegen Medienschaffende

Eine erneut alarmierende Bilanz zieht die internationale Organisation Reporters Sans Frontiers (RSF), die weltweit Angriffe und Gewalttaten gegen Journalist*innen und damit gegen die Pressefreiheit dokumentiert: 55 getötete, 550 inhaftierte, 55 in Geiselhaft genommene und 95 unter unklaren Umständen vermisste Medienschaffende sind bis Anfang Dezember für dieses Jahr zu beklagen.
mehr »

KI: Menschen wollen Regeln

Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland sorgen sich einer Umfrage zufolge um die Glaubwürdigkeit der Medien, wenn Künstliche Intelligenz (KI) im Spiel ist. 90 Prozent der Befragten fordern dazu klare Regeln und Kennzeichnungen. Dies ergab eine am Mittwoch in Berlin veröffentlichte Studie der Medienanstalten. Für die repräsentative Erhebung "Transparenz-Check. Wahrnehmung von KI-Journalismus" wurden online 3.013 Internetnutzer*innen befragt.
mehr »