Neue Text- und Fotoangebote

Unternehmergeist bei ehemaligen Kollegen der Nachrichtenagentur dapd

Journalisten der ehemaligen Nachrichtenagentur dapd haben „ein neues Dienstleistungsprojekt für Medienunternehmen aller Art“ gestartet. fmd – kurz für „freier medien dienst“ will „qualitativ hochwertige Texte an Redaktionen aller Medienzweige und jeder Größe“ liefern. Freie Fotografen gründeten die Agentur Common Lens.

fdm setze nach wie vor auf journalistische Qualität. „Es geht darum, das, was dapd als Projekt in einer sich rasch wandelnden Medienlandschaft ausgezeichnet hat, auf ein Nachfolgeprojekt zu übertragen“, sagte Sebastian Haak, einer der fmd-Mitbegründer in einer Pressemitteilung. 16 Journalisten sind derzeit in fmd organisiert. Sie berichten aus nahezu allen Regionen Deutschlands, ein Kollege hat seinen Sitz in Afrika. Das Netzwerk will über seine Website: http://freiermediendienst.wordpress.com einerseits fertige regionale Geschichten, die auch überregionale Bedeutung haben, zur Verwertung anbieten. Andererseits können Themen- und Terminberichterstattungen aus den jeweiligen Gebieten bestellt werden. Das sei besonders für Redaktionen interessant, die keine eigenen Korrespondenten vor Ort haben.
Die fmd-Mitglieder wollen vor „allem auf hintergründige Berichte, auf Feature und Reportagen sowie auf Porträts und Interviews“ setzen. Das seien genau jene journalistischen Darstellungsformen, die in der Vergangenheit von dapd-Kunden so geschätzt worden seien. Ziel von fmd sei nicht, das „nachrichtliche Grundrauschen abzubilden“, hieß es in der Mitteilung vom 21. Mai.
Am 6. Mai starteten sechs Fotografen – zwei Frauen und vier Männer, die ehemals für dapd tätig waren – mit ihrer neu gegründeten Fotoagentur Common Lens. Als Kunden konnten sie bereits Zeit Online, Spiegel Online und verschiedene Springer-Publikationen gewinnen, berichtet Meedia. Hauptsächlich wolle man sich an Online-Medien richten. Die Fotografien sollen journalistischer sein und nicht nur als Illustrationen dienen. Fotografieren wolle man vor allem politische Ereignisse wie die Bundespressekonferenz, aber auch andere Ereignisse wie Sport-Events und Filmpremieren. „Common Lens bietet ab dem 1. Mai 2013 eine fotojournalistische Berichterstattung über die – aus unserer Sicht – wichtigsten Ereignisse in Berlin an mindestens 5 Tagen pro Woche. Wir starten mit einer 3-monatigen Probephase. Jeder kann unseren Dienst abonnieren. Sie zahlen einmal pro Monat, was Ihnen der Dienst wert ist. Die Fotos können zeitlich und räumlich uneingeschränkt genutzt werden. Weiterverkauf ist nicht möglich. Nach der Probephase werden wir unser Bezahlmodell prüfen und ggf. nachjustieren“, heißt es auf der Seite der Fotoagentur. http://commonlens.de/manifest/
dapd hatte am 11. April nach dem zweiten Insolvenzgang den Sendebetrieb eingestellt. Bereits Ende vergangenen Jahres waren 125 Beschäftigte entlassen worden. Jetzt verloren auch die letzten 175 ihren Arbeitsplatz. M berichtete in 2/2013 und 3/2013.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Öffentlichkeit ohne Journalismus

Schwindende Titel, schrumpfende Redaktionen, immer geringere Abonnentenzahlen – dass gerade der Lokaljournalismus vielerorts unter Druck steht, ist nicht neu. Doch was bedeutet das für die lokale Öffentlichkeit, die inzwischen von vielen selbstbewussten Medien-Akteuren mitgestaltet wird? Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung beschäftigt sich mit genau dieser Frage.
mehr »

Die Medienwende nach dem Mauerfall

35 Jahre nach dem Mauerfall bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage und Anzeigenvolumen. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist nach anfänglichem Hickhack erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert ist indes früh der Traum der Ex-Bürgerrechtler von einem „Dritten“ Medienweg.
mehr »

Kodex für mehr Respekt beim Film

Auf Initiative der Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) und Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien hat eine Gruppe aus Branchenvertreter*innen von Verbänden, TV-Sendern, Streamingdiensten, Förderern und unter Beteiligung der BKM, der Themis Vertrauensstelle e. V. und der BG ETEM nach über einem Jahr gemeinsamer Beratung heute den Respect Code Film (RCF) beschlossen.
mehr »

Mit Recht und Technik gegen Fake News

Als „vielleicht größte Gefahr“ in der digitalen Welt sieht die Landesanstalt für Medien NRW (LFM) die Verbreitung von Desinformationen. Insbesondere gilt das für die Demokratische Willensbildung. Daher wird die Aufsichtsbehörde ihren Scherpunkt im kommenden Jahr genau auf dieses Thema richten. Aber wie kann man der Flut an Fake News und Deep Fakes Herr werden?
mehr »