Online hat sich durchgesetzt

Internet und E-Mails für Journalisten heute unverzichtbar

Die Online-Nutzung gehört heute zum Arbeitsalltag aller deutschen Journalisten. Sie nutzen das Internet und E-Mails häufiger und intensiver als noch vor zwei oder gar fünf Jahren. Das ist ein Ergebnis der zum dritten Mal von der dpa-Tochter news aktuell durchgeführten Erhebung „media studie 2002 – Journalisten online“ (Zusammenfassung unter www.newsaktuell.de). An der Befragung beteiligten sich mehr als 700 feste und freie Journalisten, zu fast 90 Prozent von Printmedien. 39 Prozent der Journalisten sind heute ein bis zwei Stunden täglich online, über ein Drittel sogar länger. Vor zwei Jahren gaben die meisten Journalisten (37 %) an, weniger als eine Stunde täglich im Web zu sein (siehe M 11 / 2000). 1997 wurden Online-Medien nur von 58 Prozent der Journalisten für die redaktionelle Arbeit genutzt (M 11 / 1997).

Pressemitteilungen am liebsten per E-Mail

Pressemitteilungen wollen Journalisten heutzutage am liebsten per E-Mail erhalten. Damit scheint die frühere Fax-Dominanz endgültig gebrochen zu sein (2000 noch jeweils 46 % für Fax und E-Mail). Die meisten empfangen pro Tag zwischen 21 bis 50 E-Mails (36 %). Ein großer Teil davon landet allerdings ungelesen im virtuellen Papierkorb. 37 Prozent der Journalisten lesen täglich zwischen elf und 20 E-Mails, immerhin noch 31 Prozent zwischen 21 und 50. Als größte Schwäche wird eindeutig die „tägliche E-Mail-Flut“ gesehen. Dies kann sich allerdings kaum auf Pressemitteilungen beziehen, denn die meisten Journalisten erhalten pro Tag nur bis zu zehn E-Mails von Pressestellen. Für knapp die Hälfte der Befragten stellt „die Überprüfbarkeit der Quelle“ bei E-Mails ein Problem dar.

Glaubwürdigkeit hat deutlich abgenommen

Ebenso hat die Glaubwürdigkeit des Internets deutlich abgenommen. Sagten im Jahr 2000 noch 42 Prozent, dass die Glaubwürdigkeit der dort gefundenen Informationen „sehr problematisch“ sei, so sind es heute bereits 51 Prozent. Die wichtigsten Vorteile der Internetrecherche sind für Journalisten der „ständige Zugriff auf Informationen“ (96 %) und die „einfache Möglichkeit der Vorrecherche“ (88 %), die größte Schwäche ist „das Auffinden von qualitativ hochwertigen Informationen“. Mit Abstand am häufigsten werden Hintergrundinformationen im Internet gesucht. Aber auch die Recherche nach Nachrichten, Kontaktadressen und Pressemitteilungen hat einen hohen Stellenwert. Für 92 Prozent der Befragten sind die wichtigsten Websites im redaktionellen Alltag Suchmaschinen und Webkataloge.

Technisierung der Journalisten-Arbeit

Drei Viertel der Befragten meinen, dass die „zunehmende Technisierung der Arbeit von Journalisten“ durch Online-Medien stark beeinflusst wird. Weitere Folgen seien ein „höherer Aktualitätsanspruch an Informationen“, die „Schnelllebigkeit von Informationen“ und die „Ausweitung des journalistischen Berufsfeldes“. Dagegen glauben die meisten Befragten, dass die Printmedien durch das Internet nicht an Bedeutung verlieren.

Bilddateien wird der Vorzug gegeben

Digital hat sich auch in Fotoredaktionen durchgesetzt: 86 Prozent geben Bilddateien den Vorzug. Nur 14 Prozent wollen noch mit Fotoabzügen beliefert werden – vor allem Redakteure aus den Ressorts Tourismus, gefolgt von Gesundheit, Service und Kultur.

 

 

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