Schon entdeckt? Femtastics

Schon entdeckt?

Engagierte Medien abseits des Mainstreams gibt es zunehmend mehr. Sie sind hoch­interessant, aber oft wenig bekannt. Deshalb stellt M in jeder gedruckten Ausgabe und auf M Online einige davon vor.

Geschichten, Geschichten, Geschichten. Im Fokus stehen Frauen, die etwas Besonderes sind oder etwas Besonderes tun. Fotografisch schön aufbereitet, mit viel Zeit vor Ort recherchiert und voller Begeisterung erzählt. All das sieht man den Home und Short Stories an, mit denen das Online-Frauenmagazin femtastics seit Mai 2015 auf Sendung geht.

Das Spektrum der vorgestellten Frauen ist breit: Aktuell stehen im Moment etwa eine Beinahe-Lehrerin, die auf Instagram über Einrichtungsideen postet und eine Vergolderin ganz oben. Die Grundidee erklärt Lisa van Houtem, eine der Gründerinnen: „Als wir anfingen, gab es schon andere Online-Frauenmagazine wie Edition F oder Sistermag. Damals ging es mit der Girlpower wieder so richtig los und uns fehlte eine Bühne für verschiedene role models, an denen man sich orientieren kann, die auch jungen Frauen Karrierewege aufzeigen. Dabei gehen wir es locker an und haben keine Berührungsängste mit Lifestyle.“

Die Rubrik „Journal“ liefert „Girlpower News“ aus den Bereichen Mode, Kultur, Beauty, Living, Reise und Gesellschaft. „Wir hatten überlegt, ob wir eher von Woman Power oder Female Power sprechen sollten. Man kann solche Begriffe neu besetzen und sollte dies tun. Und während der Name des Magazins in Richtung Feminismus führt, wollten wir das augenzwinkernd mit dem Begriff Girlpower ein bisschen aufbrechen.“

Femtastics.com bewegt sich zwischen Business und Lifestyle. „Unsere Leserinnen sind Frauen, die mitten im Leben stehen, aber an Lifestyle-Themen durchaus interessiert sind.“ Sowohl jüngere als auch ältere Leserinnen sollen sich angesprochen fühlen, das ist ein gewisser Spagat. „Junge Frauen können sich von den Lebensplänen der etwas älteren Frauen inspirieren lassen.“ Geeignete Frauen findet das Redaktionsteam über eigene Recherchen. Aber mittlerweile schreiben ihnen auch Frauen, die sich selbst bzw. Freundinnen oder Kolleginnen empfehlen.

Das Magazin finanziert sich über Native Advertising nach den klassischen Prinzipien der Produktplatzierung. „Liebend gern würde ich andere Finanzierungsmodelle finden, aber wir sind komplett eigenfinanziert, bezahlen unsere freien Autor_innen und Fotograf_innen und möchten selbst davon leben. Andererseits können wir uns aussuchen, mit welchen Firmen wir kooperieren.“ Man versuche transparent zu bleiben und kennzeichne werbliche Texte durch „in Kooperation mit …“. Grundsätzlich werde darauf geachtet, welche Werte potenzielle Kooperationspartner verkörpern.

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Arbeitsklima ist extrem hart“

In der Nahaufnahme für das Jahr 2025 beschäftigt sich Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem mit der deutschen Berichterstattung zum Gaza-Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel. Von der Organisation befragte Journalist*innen sprechen über massiven Druck, Selbstzensur und erodierende journalistische Standards. Ein Interview mit Katharina Weiß, Referentin bei Reporter ohne Grenzen Deutschland.
mehr »

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

Schon entdeckt: Soli:Mag

SOLI:MAG ist das Magazin der DGB-Jugend, es ist 2024 hervorgegangen aus dem Newsletter Soli aktuell. Das Printmagazin-Format gab es zwischen 1949 und 1995 bereits. Zurzeit hat es 24 Seiten, entwickelt hat es die Design-Agentur 4S Design aus Berlin. Layout und Satz: Heiko von Schrenk. Redakteur ist der Berliner Journalist Jürgen Kiontke. Druck: DCM Druck Center Meckenheim GmbH. Erscheinungsweise: vierteljährlich. Es ist das einzige regelmäßig erscheinende Print-Magazin der Gewerkschaftsjugend.
mehr »

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »