In der Nacht vom 13. August wurde am Wohnsitz des Künstler-Ehepaares Lohmeyer in Mecklenburg Feuer gelegt. Ermittler vermuten ein rechtsradikales Motiv. „Mit Schrecken und Entsetzen haben wir den heimtückischen Brandanschlag zur Kenntnis nehmen müssen“, erklären die Vorstände des Verbandes deutscher Schriftsteller und des PEN sowie deren Mitglieder.
Die Schriftstellerin Birgit Lohmeyer und ihr Mann wohnen seit 2004 in einem ehemaligen Forsthof in Jamel (Landkreis Nordwestmecklenburg). In der Nacht vom 13. August wurde die dazugehörige reetgedeckte und mehr als 150 Jahre alte Scheune in Schutt und Asche gelegt. Vorsatz liegt nahe, denn es wurden Brandbeschleuniger am Tatort gefunden. Schon im Jahr 2007 berichteten die Medien, dass Jamel „in der Hand von Neonazis“ ist.
„Mit dem Zuzug der Lohmeyers wurden schon bald unterschiedliche Formen der Einschüchterung mit dem Ziel der Vertreibung praktiziert. Sie haben jetzt eine neue lebensbedrohliche Dimension angenommen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zu begrüßen sei, dass der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern Lorenz Caffier sich schnell und eindeutig geäußert habe.
„Mit diesem heimtückischen Anschlag hat die in der letzten Zeit drastisch anwachsende Zahl von rechtsradikalen, rassistischen und fremdenfeindlichen Angriffen einen neuen unerträglichen Höhepunkt erreicht“, erklärte die VS-Vorsitzende Eva Leipprand. PEN-Präsident Josef Haslinger stellt fest: „Nun, da man beginnt, denen, die gegen Rassismus auftreten, das Haus anzuzünden, ist wohl der Punkt erreicht, an dem es jedem friedliebenden Bürger dämmern muss: Das geht uns alle an. Hier wird keine abweichende Meinung mehr geduldet, hier bildet sich erneut jene Kultur der politischen Gewalt heraus, die Deutschland schon einmal zugrunde gerichtet hat.“
Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller appellieren an die Politiker, insbesondere die Bundesregierung sowie die Landesregierungen, endlich entschieden gegen Neonazis und alle Formen rassistischer und fremdenfeindlicher Gewalt vorzugehen. „Hier werden die Grundwerte einer toleranten und demokratischen Gesellschaft angegriffen. Es gilt jetzt, Präsenz zu zeigen, damit kein Flächenbrand entsteht, der nicht mehr gelöscht werden kann.“
Die Schriftstellerverbände fordern auch zu praktischer Solidarität mit dem Ehepaar Lohmeyer auf. Auf der Homepage des VS www.vs.verdi.de
gibt es weitere Informationen und Angaben zu einem Spendenkonto.
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