Wie erkenne ich ein gutes Praktikum?

Eine Frage, die sich vielen jungen Medieninteressierten stellt.

  1. Es wird ein Vertrag geschlossen, in dem folgende Punkte geregelt sind: Dauer, Inhalte, Vergütung und Urlaub.
  2. Mit Beginn der Ausbildung wird der / die Praktikant / in über seine / ihre Rechte und Pflichten informiert.
  3. Es wird ein monatliches Entgelt gezahlt. Wünschenswert wäre eine Entlohnung von monatlich 350 Euro. Mindestens sollten Praktikanten leistungsgerecht entlohnt werden (in der Medienbranche beispielsweise durch Zeilengeld o. ä.)
  4. Das Praktikum dauert maximal 6 bis 12 Monate, mindestens aber drei Monate. In dieser Zeit durchläuft die / der Praktikant / in eine fundierte Einführung, die Einblick in die betrieblichen Bereiche und den jeweiligen Produktionsablauf gewährt.
  5. Der / die Praktikant / in lernt in seinem / ihrem Praktikum mehrere Aufgabenbereiche kennen.
  6. Dem / der Praktikant / in steht ein /e Betreuer / in zur Seite.
  7. Eine Substituierung von Vollzeitstellen durch Praktikanten, vermeintliche Volontäre, Hospitanten o. ä. darf nicht stattfinden. Das Praktikum dient vornehmlich zur beruflichen Orientierung während der Ausbildungsphase, nicht zur Kostensenkung des Unternehmens.
  8. Im Verlauf eines Praktikums wäre es wünschenswert, wenn der / die Praktikant / in an geeigneten Bildungsseminaren teilnehmen kann. Denkbar wären hier Workshops oder Kurz-Seminare, die von dem Praktikumsunternehmen oder einer außerbetrieblichen Organisation angeboten werden.
  9. Praktikanten sollen nicht mit der vagen Aussicht auf eine anschließende Vollzeitstelle angelockt werden.
  10. Nach Abschluss der Ausbildung hat der / die Praktikant / in Anspruch auf ein Zeugnis, das von der / dem Betreuer / in und / oder der Geschäftführung / der Personalleitung unterschrieben ist. Das Zeugnis muss Angaben über Art, Dauer, Inhalt und Ziel der Ausbildung sowie über erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse des / der Praktikant / in enthalten. Auf Verlangen sind auch Angaben über besondere fachliche Fertigkeiten aufzunehmen.
  11. Nach Halbzeit soll der / die Praktikant / in in einem persönlichen Gespräch von dem / der Teamvorgesetzten oder Betreuer / in beurteilt werden. Spätestens hier sollte klar gemacht werden, ob Aussichten auf eine Übernahme bestehen oder nicht.

planetpraktika.de, Stefan Rippler

 

Weitere aktuelle Beiträge

Die unendliche Krise des RBB

Der Schock sitzt nach wie vor tief. „2025 wird ein Schicksalsjahr für den RBB“, so die unfrohe Botschaft von Intendantin Ulrike Demmer Ende Januar auf einer Informationsveranstaltung vor der fassungslosen Belegschaft. Was folgte, war ein radikales Sanierungsprogramm für den Sender. Insgesamt 22 Millionen Euro will die Geschäftsleitung am Personal- und Honoraretat einsparen. Das entspricht 10,2 Prozent der bisherigen Aufwendungen und ziemlich genau 254 Vollzeitstellen.
mehr »

Gleichstellung im Journalismus

Lag vor 10 Jahren der Frauenanteil im Journalismus noch bei knapp über 40 Prozent, sind mittlerweile 44 Prozent der Journalist*innen weiblich. Das hat das Leibniz-Institut für Medienforschung ermittelt. In wenigen Jahren kann man möglicherweise von einem Gleichstand sprechen, was die Anzahl der Journalistinnen betrifft. Doch Frauen verdienen auch in den Medien noch immer weniger als Männer. Politischer und gewerkschaftlicher Druck sind noch immer notwendig.
mehr »

Gute Chance für Technikfans

Welche Fähigkeiten müssen junge Journalist*innen für eine gute Berufszukunft mitbringen? Und was raten Ausbilder*innen, Berufserfahrene und Wissenschaftler*innen zur Vorbereitung auf Berufseinstieg und Volontariat? Das waren die Fragen, die das Online-Forum der Initiative Qualität im Journalismus am 31. März, zu beantworten versuchte. Mit Impulsvorträgen, Barcamps und einer Schlussrunde war es ein Tag mit einer breiten Themenpalette und viel Austausch zwischen Jung und Älter.
mehr »

Danica Bensmail: „Widerstände spornen an“

Danica Bensmail hat am ersten März das Amt der dju-Bundesgeschäftsführung übernommen. Ein Gespräch mit „der Neuen“ über kaltes Wasser, die Bedeutung von Paarhufern für Diversity in den Medien und Treppengeländer. Danica Bensmail ist erst wenige Wochen im Amt – eine kleine Ewigkeit und ein Wimpernschlag zugleich. „Die ersten 48 Stunden waren ein wenig wie der sprichwörtliche Wurf ins kalte Wasser“, sagt Danica und lacht. Aber alles halb so wild, so eine Abkühlung belebe schließlich die Sinne.
mehr »