Gedenken an Uli Röhm: Unermüdlich unterwegs

Foto: privat

Uli war ein unermüdlicher Kämpfer für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dessen Mitarbeiter*innen und die Rundfunkfreiheit.

Seite an Seite stand Uli mit den Kolleg*innen der Berufe im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Wahrung der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit der Rundfunkanstalten war Zeit seines Lebens der Motor seines unermüdlichen und vielfältigen Antriebs. Jahrzehntelang begleitete Uli in seiner Gewerkschaft, erst als Pressesprecher der ÖTV, in der IG Medien und dann in ver.di die Bestrebungen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegen alle seine Kritiker zu verteidigen.

Uli war uns und wir waren ihm wichtig!

Im ver.di Betriebsverband des ZDF und im Arbeitskreis Rundfunk-/Medienpolitik von ver.di auf Bundesebene war Uli sehr präsent. Uli hatte dabei stets das Große und Ganze im Blick. Es ging ihm um die Verantwortung, die die Medien in einem demokratischen Staat als 5. Gewalt übernommen haben. Und die Verteidigung dieses Rundfunks gegen politische Widerstände war ihm immer ein Herzensanliegen.

Als Sachbuchautor und auch als Wirtschaftsjournalist von WISO griff er Themen auf, welche die Schattenseiten und negativen Auswirkungen der kapitalistischen Wirtschaftsweise aufzeigten. Als einer der Gründungsredakteure der Sendung lag sein Fokus insbesondere auf dem zweiten Wortteil von WISO, dem „SO“zialen und der Verantwortung der „WI“rtschaft für die abhängig Beschäftigten und die Gesellschaft. Denn: „Ich werde ungeduldig und ärgerlich, wenn sich andere drücken und keine Verantwortung übernehmen.“

Sichtbarkeit der Medien in der Gewerkschaft

Ulis Geschichte in unserer Gewerkschaft ist lang und nur wenige von uns können diesen Zeitraum wirklich überblicken. Über viele Jahre hat er die Arbeit in den ver.di Rundfunkgremien aktiv mitgestaltet. Hier nur einige Stationen seiner gewerkschaftlichen Biographie:

  • Pressesprecher beim Hauptvorstand der ÖTV
  • Initiator und Moderator von „ver.di im Gespräch“
  • Vertreter von ver.di im Deutschen Medienrat
  • Aktives Mitglied des ver.di-Betriebsverbandes

im ZDF

Uli als Netzwerker

Es gelang Uli nicht nur die Diskussionen innerhalb von ver.di anzuregen und zu bereichern. Sondern er nutze auch sein beeindruckendes Netzwerk, um Ideen und Erkenntnisse zu transportieren. Er verband Diskussionen aus Verbänden, seiner Kirche und Politik mit unseren Interessen.

Uli wird uns fehlen!

Nun ist Uli fort und wir sind sehr traurig, dass er so früh von uns gegangen ist.

Wir empfinden aber auch große Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit und unsere gemeinsamen Projekte, Diskussionen und Veranstaltungen! Sein Wesen und sein Wirken bleiben uns erhalten. Die nächsten Angriffe auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden wir jedoch nun ohne ihn abwehren müssen.

Frank Werneke, Bundesvorsitzender, ver.di

Christoph Schmitz, Bundesfachbereichsleiter (u.a. Medien), ver.di

Berlinda Kestler und Dirk Schultz, Vorsitzende*r des ver.di-Betriebsverbandes im ZDF

Thomas Wagner, Mitglied des geschäftsführenden Verbandsvorstandes, ver.di im ZDF und Vorsitzender des Personalrates im ZDF

Werner Ach, ehemaliger Vorsitzender des ver.di-Betriebsverbandes im ZDF

Rudi Gültner und Edgar Rößler, Mitglieder des Verbandsvorstandes, ver.di im ZDF und ehemalige Personalratsvorsitzende des ZDF

Michael Holdinghausen, ver.di-Landesfachbereichsleiter Rheinland-Pfalz-Saar

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Presseversorgung: Bestens versichert

Die Vertreterversammlung der Versicherten der Presseversorgung hat beschlossen, die aktuelle Gesamtverzinsung im kommenden Jahr beizubehalten. In 2025 erhalten Kunden für das Vorsorgekonzept Perspektive eine Gesamtverzinsung von 4,3 Prozent. Diese ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0 Prozent und einer Schlusszahlung von 1,3 Prozent. Beim Produktkonzept InvestFlex wird der sichere Teil ebenfalls mit 4,3 Prozent verzinst.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »