Aktion für: Yusuf Samir

Arabischer Journalist mit israelischem Pass „verschwindet“ in den palästinensischen Autonomiegebieten

Mit der Festnahme durch die palästinensische Polizei verliert sich die Spur von Yusuf Samir. Der Journalist wurde am 4. April zur Polizeistation mitgenommen und ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Die Arafat-Behörden behaupten, dass der ehemalige Korrespondent eines israelischen Radiosenders schon am gleichen Tag wieder freigelassen wurde. Doch er ist nie bei seiner Familie eingetroffen.

Yusuf Samir ist in Ägypten geboren, heute aber israelischer Staatsbürger. An besagtem Tag war er mit seiner Frau in Bethlehem unterwegs, als Polizisten ihn anhielten und wegen seines israelischen Passes befragten und auf die Wache mitnahmen. Wenig später durfte er nach Hause gehen. Unmittelbar danach kehrte er freiwillig zur Polizei zurück, um die Beamten mit Hilfe von Büchern und Gedichten davon zu überzeugen, dass er sich für die Anliegen der Palästinenser eingesetzt hat.

Später rief er seine Frau an und bat sie, ihm Medikamente für sein Herzleiden zu bringen. Als er am nächsten Morgen noch nicht wieder zu Hause war, fragte sie bei der Polizei nach. Dort sagte man ihr, Yusuf Samir sei bereits am Abend zuvor wieder freigelassen worden. Als amnesty international drei Wochen später nach dem Verbleib des Mannes forschte, blieb eine entsprechende Anfrage bei den Behörden ohne Antwort. Die Menschenrechtsorganisation ist in großer Sorge um seine Sicherheit.

Schreiben Sie bitte

höflich formulierte Briefe an den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörden, in denen Sie ihn nach dem Verbleib von Yusuf Samir fragen und Yassir Arafat auffordern, das „Verschwinden“ des Journalisten umgehend und unabhängig untersuchen zu lassen.

Schreiben Sie
in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch an:

President
Yassir Arafat
Head of the Palestinian Authority
Office of the President
The Beach Forum
Gaza City
Palästinensiches Autonomiegebiet GAZA über ISRAEL
Telefax: 00972-8-2822366
(Aerogramm bis 5g: DM 2,-; Standardbrief Luftpost bis 20g: DM 3,-)

Schicken Sie eine Kopie Ihres Schreibens an
Palästinensische Generaldelegation
Herrn Abdallah Frangi
August-Bier-Straße 33
53129 Bonn
Telefax: 0228-213594

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

RSF: Exilmedien als Quelle

Sie decken Korruption und Unterdrückung auf, wo ausländische Korrespondent*innen keinen Zugang haben: Exilmedien sorgen dafür, dass zuverlässige Informationen aus geschlossenen Diktaturen weiterhin verfügbar bleiben. In Kooperation mit dem JX Fund stellt Reporter ohne Grenzen (RSF) dar, wie wichtig Exiljournalist*innen in der internationalen Berichterstattung sind.
mehr »

Urheberrecht: ChatGPT-Urteil ist Anfang

Ein Präzedenzfall ist das Urteil im Rechtsstreit zwischen der Verwertungsgesellschaft Gema und dem KI-Unternehmen OpenAI vom 11. November 2025 sicherlich. Aber abgesehen von einem zu erwartenden längeren Instanzenweg stellt sich auch die Frage, wie sich die gesamte Kreativwirtschaft gegen die ungefragte Nutzung von geistigem Eigentum wehren kann.
mehr »

Italien: Protest gegen Entlassung von EU-Korrespondent

Der italienische Journalist Gabriele Nunziati, Brüsseler Korrespondent der Nachrichtenagentur Agenzia Nova, hatte der Sprecherin der Europäischen Kommission, Paula Pinho, eine Frage zur Verantwortung Israels für den Wiederaufbau des Gazastreifens gestellt. Daraufhin beendete seine Agentur das Arbeitsverhältnis mit ihm.
mehr »

Ver.di fordert Big-Tech-Regulierung

Durch die problematische Verquickung von politischer, medialer und ökonomischer Macht sind die dominierenden Online-Plattformen längst nicht mehr neutrale Mittler diverser Inhalte, sondern werden selbst zum kuratierenden Medium. Der Raum für Machtmissbrauch in Form politischer Einflussnahme oder Desinformation ist immens. Um die Resilienz unserer Demokratie vor einer autoritären Übernahme zu stärken, besteht akuter Handlungsbedarf.
mehr »