Britische Gewerkschaften fordern Aufklärung von US-Regierung

Bis Anfang Mai haben 1.042 Journalisten in Großbritannien eine Petition unterschrieben, mit der die US-Regierung ausgefordert wird, endlich die Hintergründe zur Attacke auf das Palestine Hotel in Bagdad zu veröffentlichen.

Beim Beschuß durch einen US-Panzer waren der für Reuters arbeitende Taras Protsiuk und Jose Couso, Kameramann für das spanische Fernsehen, tödlich verletzt worden. Die britische Journalistengewerkschaft National Union of Journalists (NUJ) hatte am 7. April die britischen Journalisten aufgefordert, dagegen zu protestieren und die Petition zu unterstützen.

Wie eine Dokumentation des spanischen Fernsehens mittlerweile ergeben hat, hatte der US-Panzerkommandant den Befehl zum Schuß gegeben, weil er auf dem Dach des Hotels Ferngläser gesehen und daher dort irakische Soldaten vermutet hatte. Dass im Palestine Hotel ausschließlich Journalisten untergebracht waren, will er nach eigenen Aussagen nicht gewusst haben.

Da die US-Regierung bis heute die Hintergründe zu diesem Vorfall als „top secret“ behandelt , hatte die Internationale Journalisten Federation IFJ in Brüssel die Petition initiiert. Bei der IFJ sind zusätzlich 200 Unterschriften eingegangen, die US-Journalisten-Partnerorganisation Newspaper Guild CWA hat nach IFJ Angaben rund 6.000 Unterschriften erhalten.

Die Petition an die US-Regierung ist zum Beispiel auf der Homepage http://theperiscope.blogs.com oder über die IFJ Homepage www.ifj.org unter der Rubrik „Human Rights“ zu finden.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Lokaljournalismus: Die Wüste droht

Noch sei es nicht so weit, aber von einer "Steppe" könne man durchaus schon sprechen, sagt Christian Wellbrock von der Hamburg Media School. Wellbrock ist Leiter von "Wüstenradar", einer Studie, die zum ersten Mal die bundesweite Verbreitung und zahlenmäßige Entwicklung von Lokalzeitungen in den letzten 30 Jahren unter die Lupe genommen hat. Sie erhebt, wie stark der Rückgang lokaler Medien inzwischen tatsächlich ist und warnt: In etlichen Regionen droht tatsächlich die Verbreitung von "Nachrichtenwüsten".
mehr »

Presseversorgung: Bestens versichert

Die Vertreterversammlung der Versicherten der Presseversorgung hat beschlossen, die aktuelle Gesamtverzinsung im kommenden Jahr beizubehalten. In 2025 erhalten Kunden für das Vorsorgekonzept Perspektive eine Gesamtverzinsung von 4,3 Prozent. Diese ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0 Prozent und einer Schlusszahlung von 1,3 Prozent. Beim Produktkonzept InvestFlex wird der sichere Teil ebenfalls mit 4,3 Prozent verzinst.
mehr »