Britische Mediengewerkschaft wieder in Zeitungsverlagen vertreten

Die britische Mediengewerkschaft Graphic Papier Media Union (GPMU) schließt jetzt wieder Tarifvereinbarungen in britischen Zeitungsverlagen ab. Gemeinsam mit der Journalistengewerkschaft National Union of Journalists (NUJ) und der Technikgewerkschaft AEEU wurde jetzt ein Tarifverhandlungsabkommen über Bezahlung und Arbeitsbedingungen bei der „Birmingham Post & Mail“, einer der größten Zeitungen außerhalb Londons, abgeschlossen.In den siebziger und achtziger Jahren hatte die Thatcher-Regierung in ihrem Feldzug gegen die Gewerkschaften dafür gesorgt, dass Gewerkschaften nur noch dort über Tarife verhandeln dürfen, wo zuvor 50 Prozent plus einer der Belegschaft in einer Abstimmung den Gewerkschaften ein Mandat erteilt hat. Blairs Labour-Regierung hatte in einem Employment Relations Act die Knebelung der Gewerkschaften erheblich gelockert. Trotzdem muss die GMPU nun in jedem einzelnen Verlagshaus sich um ein Verhandlungsmandat bemühen.

Teilweise gemeinsam mit der Journalistengewerkschaft wurden in der letzten Zeit solche Mandate im Johnston Presse-Konzern für die „Scarborough Evening News“, „TR Becketts“ in Eastbourne, das „Three Counties Newspaper“ in Aylesbury und den „Petersborough Evening Telegraph“ erreicht. Daneben gibt es Vereinbarungen in der Guardian Media Gruppe, im Gannett Konzern und anderen.

Die GPMU verbindet diese Kampagnen in den Betrieben zugleich sehr erfolgreich mit der Werbung neuer Mitglieder.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

Trump: Angriff auf kritische Medien

Donald Trump hat schon im Wahlkampf angekündigt, US-Medien, von denen er sich kritisiert und angegriffen sieht, auszuschalten, sollte er gewählt werden. Von welchen Möglichkeiten er dabei unter anderem Gebrauch machen kann, hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem Beitrag aufgeführt. Es zeigt sich: Trumps Drohungen sind alles andere als unrealistisch. Und sein Vorbild für diese sitzt in Europa.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »