Britische Mediengewerkschaft wieder in Zeitungsverlagen vertreten

Die britische Mediengewerkschaft Graphic Papier Media Union (GPMU) schließt jetzt wieder Tarifvereinbarungen in britischen Zeitungsverlagen ab. Gemeinsam mit der Journalistengewerkschaft National Union of Journalists (NUJ) und der Technikgewerkschaft AEEU wurde jetzt ein Tarifverhandlungsabkommen über Bezahlung und Arbeitsbedingungen bei der „Birmingham Post & Mail“, einer der größten Zeitungen außerhalb Londons, abgeschlossen.In den siebziger und achtziger Jahren hatte die Thatcher-Regierung in ihrem Feldzug gegen die Gewerkschaften dafür gesorgt, dass Gewerkschaften nur noch dort über Tarife verhandeln dürfen, wo zuvor 50 Prozent plus einer der Belegschaft in einer Abstimmung den Gewerkschaften ein Mandat erteilt hat. Blairs Labour-Regierung hatte in einem Employment Relations Act die Knebelung der Gewerkschaften erheblich gelockert. Trotzdem muss die GMPU nun in jedem einzelnen Verlagshaus sich um ein Verhandlungsmandat bemühen.

Teilweise gemeinsam mit der Journalistengewerkschaft wurden in der letzten Zeit solche Mandate im Johnston Presse-Konzern für die „Scarborough Evening News“, „TR Becketts“ in Eastbourne, das „Three Counties Newspaper“ in Aylesbury und den „Petersborough Evening Telegraph“ erreicht. Daneben gibt es Vereinbarungen in der Guardian Media Gruppe, im Gannett Konzern und anderen.

Die GPMU verbindet diese Kampagnen in den Betrieben zugleich sehr erfolgreich mit der Werbung neuer Mitglieder.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Lokaljournalismus: Die Wüste droht

Noch sei es nicht so weit, aber von einer "Steppe" könne man durchaus schon sprechen, sagt Christian Wellbrock von der Hamburg Media School. Wellbrock ist Leiter von "Wüstenradar", einer Studie, die zum ersten Mal die bundesweite Verbreitung und zahlenmäßige Entwicklung von Lokalzeitungen in den letzten 30 Jahren unter die Lupe genommen hat. Sie erhebt, wie stark der Rückgang lokaler Medien inzwischen tatsächlich ist und warnt: In etlichen Regionen droht tatsächlich die Verbreitung von "Nachrichtenwüsten".
mehr »

Eine Stimme für afghanische Mädchen

Die iranische Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi begleitet in ihrem Dokumentarfilm „Maydegol“ über viele Jahre eine junge Muay-Thai-Boxerin aus Afghanistan, die im Iran unter schwierigen Umständen für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im Interview erzählt Alambeigi, welche Rolle das Kopftuch für den Film spielt, was sie von der jungen Generation gelernt hat und warum der Film endet, bevor Maydegol endlich gelingt, was sie sich wünscht.
mehr »