Rettung für Ruf der BBC

BBC-Reporter Andrew Gilligan, der bislang nach der Dr. Kelly- Affäre von seinem Radio4-Job und jeglicher Berichterstattung mit freigestellt war, wird wohl nach bisherigen Infos das BBC- Radio4-Programm Today verlassen. Er wird aber nicht entlassen, sondern erhält innerhalb der BBC neue Aufgaben.

BBC-intern plant Generaldirektor Greg Dyke knallharte neue Richtlinien, die sich mit Beschwerden von Hörern, dem Eingestehen von Fehlern in der BBC-Berichterstattung und den internen Beschwerderichtlinien (Stichwort Producer´s Guidelines) befassen.

So soll es zum Beispiel auf der BBC-Webseite eine ständige Beschwerdeseite für Hörer wie Seher geben. Alle Beschwerden werden umgehend beantwortet.

Erstmals wird damit in einem elektronischen Medium in Groß Britannien in den BBC-Radioprogrammen wie eben Today eine Beschwerde- und Fehlerecke eingerichtet. Also, hat ein Reporter oder eine Sendung Details falsch berichtet, wird das an dieser Stelle veröffentlicht und klargestellt. Damit soll die Recherchegenauigkeit wieder zunehmen und der Ruf der BBC-Integrität wiederhergestellt werden. Bei Zeitungen ist diese Klarstellungs- und Beschwerdeecke auf der Insel bereits tägliche Übung.

Fauti

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »

Mexiko: Stipendium als Wendepunkt

Mit einem Stipendium kam die Journalistin Vania Pigeonutt vor drei Jahren nach Berlin. Kurz vor dem Burn-Out, als eine Art hyperventilierendes Nervenbündel, traf die Mexikanerin aus dem Bundesstaat Guerrero bei Reporter ohne Grenzen ein. Heute hilft sie Kolleg*innen aus anderen Ländern, aber auch aus Mexiko, beim Start in einen neuen Alltag.
mehr »