KIEW. Maskierte Täter haben in Kiew den bekannten prorussischen Journalisten Oles Buzyna erschossen. Die Tat habe sich offenbar vor der Wohnung des Journalisten ereignet.
Der 45jährige arbeitete für die ukrainische Tageszeitung Sewodnja und war für seine prorussischen Artikel bekannt. Seinen Posten als Chefredakteur des Blattes hatte er vor kurzem niedergelegt. Er kritisierte laut Spiegel-Online unter anderem „Zensur“ durch die prowestlichen Machthaber sowie ein Auftrittsverbot im Fernsehen. Bei der letzten Parlamentswahl hatte Buzyna ohne Erfolg für die Partei Russischer Block kandidiert.
„Wir sind von der Tötung von Oles Buzyna schockiert. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden“, sagte der Präsident der Internationalen Journalisten-Förderation (IJF) Jim Boumelha. „Umstritten oder nicht, Journalisten dürfen nicht für ihre Berichterstattung oder ihre Ansichten hingerichtet werden. Die IJF fordert eine schnelle und unabhängige Untersuchung, um die Täter dieses schockierenden Mordes vor Gericht zu bringen.“ Mogens Blicher Bjerregård, Präsident der Europäischen Journalisten-Förderation (EJF), sagte: „Die kontinuierliche Verfolgung von Journalisten muss aufhören. Alle verantwortlichen Regierungen und internationalen Institutionen müssen ihre Verpflichtungen erfüllen und ihr Engagement erhöhen, um die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten und die Straflosigkeit der Täter vor allem in Zeiten von Konflikten zu bekämpfen.“ Präsident Petro Poroschenko soll eine schnelle Untersuchung des Falles angeordnet haben.