Streik: Pariser Zeitungen nicht gedruckt

In Frankreich demonstrierten am 29. Januar Millionen Menschen gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der französischen Regierung. Aufgerufen hatten alle Gewerkschaften gemeinsam, was in dieser Form seit über sieben Jahren nicht mehr vorgekommen ist.


In einem Aufruf wurden die Themen Arbeitsplatzsicherheit, Kaufkraft und soziale Ungerechtigkeit, Maßnahmen für die Belebung der wirtschaftlichen Tätigkeit, Erhalt der kollektivvertraglichen Rechte und die Regulierung der Finanzmärkte in den Vordergrund gestellt.
Beschäftigte aus allen Bereichen gingen auf die Straße, auch aus den Medien. Im Rundfunk lag die Streikbeteiligung bei ca. 30 Prozent. Es kam zu großen Einschränkungen beim Fernsehen. Hintergrund ist hier auch die am 5. Januar in Frankreich in Kraft getretene Fernsehreform, wonach der öffentlich-rechtliche Rundfunk ohne Werbeeinnahmen auskommen muss.
Die Pariser Zeitungen erschienen am Protesttag nicht, in den Druckereien standen die Maschinen still.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Lokaljournalismus: Die Wüste droht

Noch sei es nicht so weit, aber von einer "Steppe" könne man durchaus schon sprechen, sagt Christian Wellbrock von der Hamburg Media School. Wellbrock ist Leiter von "Wüstenradar", einer Studie, die zum ersten Mal die bundesweite Verbreitung und zahlenmäßige Entwicklung von Lokalzeitungen in den letzten 30 Jahren unter die Lupe genommen hat. Sie erhebt, wie stark der Rückgang lokaler Medien inzwischen tatsächlich ist und warnt: In etlichen Regionen droht tatsächlich die Verbreitung von "Nachrichtenwüsten".
mehr »

Eine Stimme für afghanische Mädchen

Die iranische Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi begleitet in ihrem Dokumentarfilm „Maydegol“ über viele Jahre eine junge Muay-Thai-Boxerin aus Afghanistan, die im Iran unter schwierigen Umständen für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im Interview erzählt Alambeigi, welche Rolle das Kopftuch für den Film spielt, was sie von der jungen Generation gelernt hat und warum der Film endet, bevor Maydegol endlich gelingt, was sie sich wünscht.
mehr »