Zensur in Niger durch Lizenzentzug

Im westafrikanischen Staat Niger haben die Behörden mindestens zehn unabhängigen Rundfunksendern Ende September die Lizenz entzogen.

Als Begründung wurden formale Gründe angegeben. Weil die Radiostationen trotzdem weiter sendeten, wurden Anfang Oktober drei von ihnen von der Polizei gewaltsam geschlossen. Die Redakteure wurden gezwungen, ihre Arbeit einzustellen. Betroffen von den Zensurmaßnahmen sind „Alternative“, „Saranounia FM“ und „Bitinkodji FM“. Die Reporter ohne Grenzen forderten die Regierung in Niamey auf, den Sendebetrieb sofort wieder zuzulassen und die Medien des Landes nicht länger zu drangsalieren.

hg

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Veysel Ok ist Anwalt für Medien- und Pressefreiheit in Istanbul. Er verteidigte unter anderem den Journalisten Deniz Yücel (heutiger Korrespondent der WeltN24-Gruppe des Axel Springer Verlags), nachdem dieser 2017 in der Türkei verhaftet wurde. Ok gründete die Nichtregierungsorganisation „Media and Law Studies Association“ (MLSA), die sich gegen Einschüchterung, Gewalt, Überwachung und Zensur im Medienbereich einsetzt und systematisch Gerichtsprozesse gegen Medienschaffende beobachtet. Mit M sprach er über das Ergebnis der Wahlen in der Türkei, die Rolle der Medien und warum der Journalismus der eigentliche Wahlverlierer ist.
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