Abschied von Jörg Tuschoff

Im Alter von nur 66 Jahren ist der Hagener Journalist Jörg Tuschhoff gestorben. Die dju NRW trauert um ihren engagierten Kollegen. Er war so wie man sich einen Journalisten und Gewerkschafter wünscht: Gradlinig, unnachgiebig, kämpferisch. Leidenschaftlich.

Foto: Frank Biermann
Foto: Frank Biermann

Über eine Schriftsetzerlehre fand der gebürtige Gevelsberger zum Journalismus. Er machte ein Volontariat bei der Gevelsberger Zeitung. 1973 folgt dann die Festanstellung als Redakteur der Westfälischen Rundschau (WR), für die er als Lokalredakteur jahrzehntelang in Hagen arbeitete. 1966 wurde er Mitglied der SPD und der Gewerkschaft Druck und Papier. In den achtziger Jahren übernimmt er für fünf Jahre den Vorsitz des Betriebsrates der WR. Danach gibt er das Amt für 23 Jahre an den späteren dju-Bundesvorsitzenden Malte Hinz ab. Erst als dieser Ende 2008 zum Chefredakteur ernannt wird, lässt sich ver.di-Mitglied Tuschhoff wieder als erster Vorsitzender in die Pflicht nehmen.
Gemeinsam mit seinem Betriebsrat muss er dann den Abbau von 300 Redakteursstellen bei den NRW-Zeitungstiteln der WAZ-Mediengruppe sozialverträglich organisieren. 2010 geht er in den Ruhestand, engagiert sich für die dju im Deutschen Presserat und kümmert sich mit großer Hingabe um das Emil-Schumacher-Museum in Hagen.

(fbi)

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Faktenbasiert, aufklärend, machtkritisch

Der Journalist Georg Restle ist seit 2012 Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor in der ARD. Der studierte Jurist tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Mit M sprach er über Fakenews, Fehlerkultur und journalistische Resilienz.
mehr »

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »