Drei Studien zur Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus in Deutschland


Eine Langzeitstudie von Klaus Ahlheim und Bardo Heger untersucht die Fremdenfeindlichkeit in Ost- und Westdeutschland im Verhältnis zum objektiven Faktor der Erwerbslosigkeit und zum subjektiven Faktor des „Standortpessimismus“. Die Studie basiert auf einer Auswertung mehrerer repräsentativer Datensätze, die zwischen 1980 und 1998 erhoben wurde. In der Juniausgabe der Monatszeitschrift der Hans-Böckler-Stiftung WSI ist eine Zusammenfassung abgedruckt.1

Im Auftrag des DGB-Bildungswerks Hessen untersuchte Jean Cremet die Konjunktur des „Antikapitalismus von Rechts“ und die „erneute Verwirrung der Linken aus diesem Anlass“. Im Zentrum seiner Studie, die im Oktober 1999 abgeschlossen wurde, steht die Politik der NPD.2

Im Mai dieses Jahres erschien der Bericht der DGB-Kommission Rechtsextremismus. Er formuliert keinen eigenen theoretischen und empirischen Forschungsbeitrag, sondern stellt das Spektrum und den Stand der vorhandenen Rechtsextremismusforschung zusammen. Auslöser für die Kommissionstätigkeit war ein Antrag des DGB-Landesbezirks Sachsen, der schon im Mai 1997 darüber klagte, „dass sich Neonazis gewerkschaftlicher Politikfelder bemächtigen“.3


1 „Die fremden Konkurrenten – Ergebnisse einer empirischen Studie zur Fremdenfeindlichkeit“, WSI, Juni 2000, 53. Jahrgang, Hans-Böckler Stiftung
2 „Die antikapitalistische Sehnsucht des deutschen Volkes…“. Von Jean Cremet. DGB-Bildungswerk Hessen, Wilhelm-Leuschnerstr. 69-77, 60329 Frankfurt/M., Oktober 1999
3 Schlussbericht der Kommission Rechtsextremismus, DGB, Mai 2000

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