Schon entdeckt? Wissenschaft und Frieden

Es ist eine Vierteljahreszeitschrift, die vom Ehrenamt lebt: „W&F – Wissenschaft und Frieden”. Ein Dutzend Arbeitskreise, Foren und Studienzentren in Deutschland und Österreich teilen sich die Herausgeberschaft dieser Zeitschrift, die 1983 als „Informationsdienst Wissenschaft und Frieden” vom „Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler” auf den Weg gebracht wurde. „W&F” widmet sich der Friedens- und Konfliktforschung und möchte dabei sowohl wissenschaftliche und studentische Kreise wie auch die interessierte Öffentlichkeit in Friedensbewegung, Journalismus und Kirchen, Fachdiensten, Schulen und Politik erreichen.

Trotz einer langfristigen Planung der vier Themenhefte pro Jahr im Umfang von jeweils 60 bis 80 Seiten gelingt es der Redaktion in Darmstadt – die von einem großen Beirat unterstützt wird, zu dem auch die Journalisten Bettina Gaus und Andreas Zumach gehören – immer wieder aktuell interessante Informationsangebote zu produzieren. So setzt sich die neueste Ausgabe vom August 2016 mit dem „Politischen Islam” auseinander. Begleitet werden die Viertelsjahreshefte jeweils von einem „Dossier” von noch einmal 20 Seiten, das meist in Kooperation mit einem oder mehreren Partnern entsteht. Im Mai dieses ­Jahres widmete sich das Dossier dem Thema „Gescheiterter Friedensprozess und Bürgerkrieg in der Türkei”, als Partner waren der „Infobrief Türkei” und die „Rosa-Luxemburg-Stiftung” in Hessen dabei.

Neben dem Printangebot hat „W&F” sein Onlineangebot aus­geweitet. Pro Ausgabe werden einige wenige Artikel sofort freigeschaltet, die anderen größeren Berichte erst nach einem Jahr. Seit 2013 kann „W&F” auch als e-Paper und als PDF abonniert beziehungsweise einzeln bestellt werden. Die Zeitschrift hat nach Angaben der seit 2010 verantwortlichen Redakteurin Regina Hagen rund 1.000 feste Abos, dabei sind die Online-Abos langsam auf Wachstumskurs, und erscheint mit 1.200 bis 1.500 Heften pro Ausgabe. Neben dem Abonnement liegt die Zeitschrift auch bei entsprechenden Tagungen aus und enthält auch Annoncen gleichgesinnter Kreise. „Wir sind deutlich zu klein, um über die Kioske zu gehen”, erläutert Regina Hagen, bei der alle Fäden zusammenlaufen und die als einzige Autorin und Redakteurin ein kleines Salär bezieht.

Auch bei der Illustration der Schwarz-Weiß-Hefte setzt „W&F” auf ehrenamtliche Arbeit. Gerade sind die nächsten vier Themen ausgeschrieben: „Weltordnungskonzepte”, „Bewegung für den Frieden, Pazifismus”, Flucht und Migration und ihre Bedeutung für Deutschland”, „Frozen conflicts/Ressourcen für den Frieden”. Gesucht wird je eine Künstlerin, ein Künstler, mit einer Serie von mindestens 15 Fotos, Zeichnungen, Gemälden oder Collagen, denen „W&F” eine Plattform bieten kann, aber kein Honorar.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

Mediatheken löschen ihre Inhalte

In Zeiten von Video-on-demand, Streaming und Mediatheken haben sich Sehgewohnheiten verändert. Zuschauer*innen  gucken wie selbstverständlich Filme, Serien, Dokus oder Nachrichten online. Private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender pflegen daher inzwischen umfangreiche Mediatheken. Sendung verpasst? In den Online-Videotheken der TV-Anstalten gibt es nahezu alle Medieninhalte, um sie zu einem passenden Zeitpunkt anzuschauen, anzuhören oder nachzulesen. Irgendwann werden sie dann aber gelöscht.
mehr »

Neues vom Deutschlandfunk

Auch beim Deutschlandfunk wird an einer Programmreform gearbeitet. Es gehe etwa darum, „vertiefte Information und Hintergrund“ weiter auszubauen sowie „Radio und digitale Produkte zusammen zu denken“, erklärte ein Sprecher des Deutschlandradios auf Nachfrage. Damit wolle man auch „auf veränderte Hörgewohnheiten“ reagieren.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »