Urheber_innen demonstrieren in Berlin

"Auf Augenhöhe" bleibt die Forderung. Sie war es bereits 2016, als Urheber in Berlin Nachbesserungen beim nationalen Gesetzentwurf zum Urheberrecht verlangten.
Foto: Christian von Polentz

Unter dem Motto „Auf Augenhöhe“ haben in Berlin vor dem Reichstag etwa 100 Urheberinnen und Urheber für ein starkes Urheberrecht demonstriert. Hintergrund ist die mittlerweile verwässerte Reform des Urhebervertragsrechts, die sich im aktuellen, vom Bundeskabinett im März beschlossenen Regierungsentwurf nur noch als Reförmchen liest. Organisiert wurde die Protestaktion von der Initiative Urheberrecht, in der über 35 Gewerkschaften und Verbände zusammenarbeiten.

Aktion "Auf Augenhöhe"Bild: Initiative Urheberrecht
Aktion „Auf Augenhöhe“
Bild: Initiative Urheberrecht

Diese hatte Urheber_innen und ausübende Künstler_innen dazu aufgerufen, vor dem Reichstag auf Leitern und Tritte zu steigen und mit diesem symbolischen Zeichen die Bundestagsabgeordneten aufzufordern, mit einem neuen Urhebervertragsrecht endlich Augenhöhe herzustellen und faire Verhandlungen mit den Verwertern zu ermöglichen. Entgegen den Versprechen im Koalitionsvertrag würde der aktuelle Regierungsentwurf den Kreativen diese Augenhöhe verweigern und deren Situation sogar noch verschlechtern.

Auch ver.di, die ebenfalls Mitglied in der Initiative Urheberrecht ist, hatte in ihrer Stellungnahme vom 09. Mai 2016 beim aktuellen Gesetzesentwurf zum Urheberrecht einen erheblichen Nachbesserungsbedarf festgestellt. Demnach würde der Regierungsentwurf die rechtliche Stellung von Urheber_innen und ausübenden Künstler_innen sowie ihrer Gewerkschaften gefährden. Verhandlungsanreize wie ein umfassendes Recht auf Auskunfts- und Rechnungslegung und ein effektives Rückrufrecht für ausschließliche Nutzungsrechte würden darin gänzlich fehlen. Ohne diese tauglichen Werkzeuge könne die Gewerkschaft allerdings auch weiterhin kaum Vergütungsregeln oder Tarifverträge aufstellen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft forderte die Bundesregierung daher nachdrücklich dazu auf, das Versprechen einer Stärkung der Rechte der Urheberinnen und Urheber sowie ausübenden Künstlerinnen und Künstler tatsächlich und wirksam umzusetzen.

Das Video zur Aktion „Auf Augenhöhe“:

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

Mediatheken löschen ihre Inhalte

In Zeiten von Video-on-demand, Streaming und Mediatheken haben sich Sehgewohnheiten verändert. Zuschauer*innen  gucken wie selbstverständlich Filme, Serien, Dokus oder Nachrichten online. Private und öffentlich-rechtliche Fernsehsender pflegen daher inzwischen umfangreiche Mediatheken. Sendung verpasst? In den Online-Videotheken der TV-Anstalten gibt es nahezu alle Medieninhalte, um sie zu einem passenden Zeitpunkt anzuschauen, anzuhören oder nachzulesen. Irgendwann werden sie dann aber gelöscht.
mehr »

Fehlender Schutz für Journalistinnen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di von der Politik und Arbeitgebern endlich mehr Schutz für Frauen in den Medien. Die Zahlen von Gewalttaten an Frauen sind sowohl online als auch offline gestiegen. Der Lagebericht 2023 der Bundesregierung zu geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichteten Straftaten zeigt: Besonders hoch ist der Anstieg bei frauenfeindlichen Straftaten im Zusammenhang mit politisch motivierter Kriminalität - 322 Straftaten - 56,3 Prozent mehr als noch in 2022.
mehr »

Neues vom Deutschlandfunk

Auch beim Deutschlandfunk wird an einer Programmreform gearbeitet. Es gehe etwa darum, „vertiefte Information und Hintergrund“ weiter auszubauen sowie „Radio und digitale Produkte zusammen zu denken“, erklärte ein Sprecher des Deutschlandradios auf Nachfrage. Damit wolle man auch „auf veränderte Hörgewohnheiten“ reagieren.
mehr »