70 Jahre epd medien: Sichten und Einordnen

Am 21. Januar 1949 erschien das erste Heft unter dem Titel epd/Kirche und Rundfunk, daneben liegt die Januar-Ausgabe 2019.
Foto: epd-bild/Norbert Neetz

Der Branchenfachdienst epd medien feiert sein 70-jähriges Bestehen. Am 21. Januar 1949 war erstmals die Vorgängerpublikation epd/Kirche und Rundfunk erschienen. Seit sieben Jahrzehnten biete epd medien Orientierung, sagte die Verantwortliche Redakteurin Diemut Roether. Zum Jubiläum wurde ein 40-seitiges Sonderheft herausgegeben.

„Unser Blick auf die Medien ist kritisch, aber solidarisch. Wir bieten keine Infohäppchen, sondern gehen den Dingen auf den Grund und ordnen sie ein. Wir wollen Einsichten und Einblicke stiften, gerade in einer Zeit, in der die permanente mediale Reizüberflutung und Unübersichtlichkeit beklagt werden“, so Roether anlässlich des Jubiläums.

Der Informationsdienst epd/Kirche und Rundfunk war vor 70 Jahren unter einer Lizenz der Militärregierung Deutschland zunächst in Bethel bei Bielefeld produziert worden, wo die nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergegründeten Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) ihren Sitz hatte. Der vor mehr als 100 Jahren gegründete Evangelische Pressedienst ist eine von der evangelischen Kirche getragene unabhängig arbeitende Nachrichtenagentur. Inzwischen wird epd medien sechsmal in der Woche in der epd-Zentralredaktion unter dem Dach des Gemeinschaftswerks der evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main produziert. Der Medienfachdienst, laut Selbstdarstellung an „Entscheider, Programmmacher und Medienbeobachter“ gerichtet, wurde mehrfach für seine Recherchen ausgezeichnet.

Das Jubiläums-Sonderheft enthält auch Beiträge von Medienwissenschaftlern und Praktikern sowie persönliche Rückblicke. So erinnert GEP-Direktor Jörg Bollmann daran, dass epd medien 2005 systematische Schleichwerbung in der ARD-Vorabendserie „Marienhof“ enthüllte. Damit habe der Branchendienst selbst Mediengeschichte geschrieben. An der Kontrolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks teilzuhaben gehöre zur medienkulturellen Aufgabe der Kirche, so der Direktor des zentrale Mediendienstleistungsunternehmen der Evangelischen Kirche.

Für den 9. April 2019 ist eine Jubiläumsfeier bei epd medien in Frankfurt/Main geplant, zu der Vertreter aus Sendern, Verlagen und Verbänden eingeladen sind.

Weitere aktuelle Beiträge

Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR stärken

Das Bekenntnis zur Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt sich unter anderem im Vorhandensein von Gleichstellungsbeauftragten. Grundlage ist die jeweils entsprechende gesetzliche Regelung der Bundesländer, in denen die Sender angesiedelt sind. Gleichstellungsbeauftragte sollen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG), die Beschäftigten vor Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechtes zu schützen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchzusetzen.
mehr »

Safer reporting: Schutzkodex auf der re:publica

Das gesellschaftliche Klima ist eines der ganz großen Themen auf der diesjährigen Digitalmesse re:publica in Berlin. Auch Journalist*innen sind zunehmend Hass und Bedrohungen ausgesetzt – bei der Recherche, auf Demos oder in sozialen Medien. Das gefährdet nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Pressefreiheit insgesamt.  Dagegen hilft der Schutzkodex.
mehr »

Die ganz große Verweigerung

Der  öffentlich-rechtliche Rundfunk war schon immer Hassobjekt der Rechten. Auf politischer Ebene wollen sie ihn abschaffen, am Stammtisch wird gegen ARD und ZDF gehetzt. In Sozialen Medien oder in Chatgruppen geht es richtig zur Sache. Dort treffen sich sogenannte Rundfunkverweigerer. Ralf Hohlfeld und Vivian Stamer beschäftigen sich an der Uni Passau mit den Bereichen Journalistik und Strategische Kommunikation. Für ihre Studie haben sich die beiden auf die Suche nach sogenannten Rundfunkverweigerern gemacht.
mehr »

Eine Medienplattform für Europa

Für ARD und ZDF war es eine richtungsweisende Entscheidung, als sie vor einem Jahr mitteilten, ihre Mediathek-Software gemeinsam entwickeln zu wollen. Mit im Boot ist inzwischen auch das Deutschlandradio. Unter dem Projektnamen „Streaming OS“ laufen die Arbeiten. OS steht für „Operating System“, aber auch für „Open Source“. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen wichtige technische Bausteine für ihre Streaming-Aktivitäten auch anderen Anbietern und Organisationen frei zugänglich machen. Eine europäische Ausrichtung haben sie ebenso im Blick.
mehr »