Abendzeitung im Aufwind

Wieder mehr Mitarbeiter für ein erweitertes Angebot

Die Münchener Abendzeitung (AZ) befindet sich knapp eineinhalb Jahre nach der Anfang Juli 2014 erfolgten Übernahme durch die Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung und den Münchner Unternehmer Dietrich von Boetticher wieder im Aufwind”, erklärte das Unternehmen.

Für die AZ arbeiteten mittlerweile wieder 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit mehr als doppelt so viele Personen, wie beim Neustart zunächst maximal vorgesehen waren, heißt es weiter. „Im Zuge des Personalaufbaus hat die Zeitung in den vergangenen Monaten erheblich das redaktionelle Angebot erweitert und die Leser-Blatt-Bindung verstärkt. Die Entscheidung, im ersten Teil der Zeitung mit der ausführlichen München-Berichterstattung anstatt der Weltpolitik zu beginnen, haben die Leser positiv aufgenommen. Neben der lokalen Berichterstattung hat die AZ auch den Politikteil ausgeweitet. Die Freitagsausgabe wurde um eine Kinderzeitung und die Samstags-AZ um ein Wochenendmagazin aufgewertet. Ab Mitte Dezember wird die AZ auch wieder ein eigenes wöchentliches Fernsehjournal anbieten.”
Im dritten Quartal 2015 lag die verkaufte Auflage der AZ laut IVW bei rund 51.300 Exemplaren (Mo – Sa) und damit deutlich über der Gewinnschwelle des Blattes. Beim Neustart Mitte 2014 habe sich die verkaufte Auflage zunächst bei gut 40.000 Exemplaren bewegt.
Weiterhin sehr erfolgreich sei der Online-Auftritt www.az-muenchen.de. Auch nach der Beendigung der Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung belegt das Internetangebot der AZ mit rund 2,4 Mio. Unique Usern (Juli 2015, Quelle: AGOF Digital Facts) Platz 10 unter den reichweitenstärksten Tageszeitungen in Deutschland.
Die Abendzeitung München ist nicht tarifgebunden. Die Zeitung musste im März 2014 Insolvenz anmelden und ging im Juni dann in die neuen Hände über (M 5/2014 berichtete). Damals verblieben nur 25 Beschäftigte von rund 100 bei der AZ.

Red.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »

Audiodeskription: Die KI liest vor

Die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Sender verwendet inzwischen auch synthetische oder mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Stimmen, um für Fernsehformate Audiodeskriptionen zu erstellen. Das ergibt sich aus Nachfragen von M bei den neun ARD-Landesrundfunkanstalten und beim ZDF. Neben professionellen Sprecher*innen setzen der MDR, WDR, NDR, Radio Bremen und das ZDF auch auf synthetische oder KI-Stimmen für die akustische Bildbeschreibung.
mehr »

Lokaljournalismus: Die Wüste droht

Noch sei es nicht so weit, aber von einer "Steppe" könne man durchaus schon sprechen, sagt Christian Wellbrock von der Hamburg Media School. Wellbrock ist Leiter von "Wüstenradar", einer Studie, die zum ersten Mal die bundesweite Verbreitung und zahlenmäßige Entwicklung von Lokalzeitungen in den letzten 30 Jahren unter die Lupe genommen hat. Sie erhebt, wie stark der Rückgang lokaler Medien inzwischen tatsächlich ist und warnt: In etlichen Regionen droht tatsächlich die Verbreitung von "Nachrichtenwüsten".
mehr »